22.10.2014
Obwohl fast jeder Deutsche E-Zigaretten kennt und immer mehr diese testen, werden sie von fast niemandem dauerhaft verwendet. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage. Darin befragte die Gesellschaft für Konsumforschung jeweils Anfang 2012, 2013 und 2014 rund 2.000 Raucher in Deutschland – 2014 erstmals auch Nicht- und Ex-Raucher.
Die Studie ergab, dass zumindest das Interesse an diesem Produkt seit 2012 stark gestiegen ist. Im Jahr 2014 haben laut DKFZ 19 Prozent der Raucher wenigstens einmal eine E-Zigarette getestet. 2012 waren es noch 6 Prozent. Als besonders experimentierfreudig erwiesen sich dabei die 16- bis 19-jährigen Raucher. Von diesen gab jeder Vierte an, E-Zigaretten bereits ausprobiert zu haben. Schließt man die Nicht- und Ex-Raucher mit ein, lag die Testerquote Anfang 2014 immerhin noch bei 9 Prozent. Den Großteil dieser Probierer stellen die Raucher mit den bereits erwähnten 19 Prozent. Dagegen haben nur 4 Prozent der ehemaligen Raucher und 1 Prozent der Nichtraucher E-Zigaretten jemals getestet.
Langfristig werden E-Zigaretten schließlich von lediglich 0,4 Prozent der 2014 Befragten verwendet: Gerade mal vier Raucher sowie zwei Nichtraucher gaben an, E-Zigaretten dauerhaft zu konsumieren. „In Deutschland findet momentan keine Substitution der Tabak- durch E-Zigaretten statt, sondern, wenn überhaupt, gibt es einen dualen Konsum“, sagt Dr. Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Stabstelle Krebsprävention des DKFZ. Die Umfrage ergab zudem, dass E-Zigaretten hierzulande so gut wie gar nicht als Hilfsmittel zum Rauchstopp verwendet werden. Während 83 Prozent der 2014 befragten Ex-Raucher angaben, keinerlei Hilfsmittel verwendet zu haben, hätten es 6 Prozent mittels Nikotin-Ersatzprodukten, 4 Prozent dank ärztlicher Beratung und 3 Prozent per Akupunktur oder Akupressur geschafft. Nur einer dieser 478 befragten Ex-Raucher gab an, sich mit Hilfe von E-Zigaretten das Rauchen abgewöhnt zu haben.
ke/PZ