27.11.2019
Experten der Europäischen Arzneimittelagentur EMA haben empfohlen, einen Ebola-Impfstoff, der bereits bei dem derzeitigen Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo eingesetzt wird, in der EU zuzulassen. Durch den Impfstoff konnte die Ausbreitung in Westafrika verringert werden. Für die Zulassung ist noch eine Zustimmung der Europäischen Kommission erforderlich, die aber als wahrscheinlich gilt.
Zwischen 2014 und 2016 sind in Westafrika mehr als 11.000 Menschen bei dem bislang größten Ebola-Ausbruch gestorben. Die Entwicklung eines Impfstoffes gilt als Meilenstein im Kampf gegen die Erkrankung, gegen die es bislang keine Therapie gibt. Schon 2014 hat das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) an klinischen Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs mitgewirkt. „Ich freue mich, dass das PEI mit seinen vielfältigen Initiativen die klinische Prüfung und Entwicklung des Ebola-Impfstoffs fördern und so auch zur Etablierung der Herstellung am Standort Deutschland beitragen konnte“, sagte Prof. Klaus Cichutek, Präsident des PEI.
Der Impfstoff ist ein abgeschwächter Lebendimpfstoff, der gentechnisch hergestellt wird und bisher an 16.000 Personen getestet wurde. Bisherige Studien haben gezeigt, dass bereits eine einzige Impfung vor der Erkrankung schützt. Für die Zulassung in Europa wurde ein spezielles beschleunigtes Verfahren angewendet, um ihn zugänglich zu machen.
Derzeit werden mit dem Impfstoff schon in der Demokratischen Republik Kongo Menschen mit hohem Ansteckungsrisiko geimpft, etwa Ärzte und Krankenpfleger sowie Personen, die Kontakt zu Erkrankten hatten. Dort sind 3.000 Menschen mit dem Ebola-Virus infiziert, die Sterberate ist mit aktuell etwa 67 Prozent nach wie vor sehr hoch. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte den Ausbruch im Juli dieses Jahres deshalb als einen Notfall von internationaler Bedeutung ein.
ZOU