29.06.2015
Für die Studie verglichen die Forscher den Body-Mass-Index (BMI) von verheirateten Paaren mit dem von alleinstehenden Menschen in neun europäischen Ländern. Dabei stellte sich heraus: Paare ernähren sich zwar durchschnittlich besser als Singles, trotzdem wiegen sie mehr und treiben weniger Sport. Das berichten die Wissenschaftler der Universität Basel und des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Konsumforschung in der Fachzeitschrift Social Science & Medicine. Über alle neun Länder hinweg zeigte sich, dass Paare einen höheren BMI haben – dies betrifft sowohl Männer als auch Frauen. „Schaut man auf den BMI, sind Paare somit nicht in jeder Hinsicht gesünder, wie bisher angenommen“, sagt Jutta Mata, Erstautorin und Assistenzprofessorin für Gesundheitspsychologie an der Universität Basel.
Etwa zwei Kilo mehr auf den Hüften haben Paare im Vergleich zu Alleinstehenden. Obgleich die Unterschiede gering erscheinen, haben sie Bedeutung: „Die Resultate zeigen sozialen Faktoren für die Gesundheit“, sagt Ralph Hertwig, vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. In diesem Fall, dass die Ehe direkt mit Ernährung und dem Körpergewicht zusammenhänge. Mögliche Ursachen für das Ergebnis liefert das Bewegungsverhalten. So gaben Paare zwar an, dass sie regionale und unbehandelte Produkte bevorzugen und auf Fertigprodukte verzichten. Die Studie zeigt aber auch, dass vor allem Männer in Beziehungen weniger Sport treiben als Singles.
NK