02.06.2015
Was tun, wenn der Schlaf einfach nicht kommen will? Wenn man nachts aufwacht und nicht wieder einschlafen kann? Hier könnte schon eine einmalige Sitzung beim Psychotherapeuten helfen, berichten britische Forscher in der Fachzeitschrift Sleep.
Nur eine Stunde Therapie half Studienteilnehmern, die unter akuten Schlafproblemen litten, so das Ergebnis der Forscher. Schon einen Monat nach der Sitzung sahen 60 Prozent der Teilnehmer, die eine solche Therapieeinheit erhalten hatten, deutliche Erfolge. Nach drei Monaten galt dies für drei Viertel, berichten Wissenschaftler um Jason Ellis, Professor für Schlafforschung an der Northumbria Universität in Großbritannien. Ihre Erkenntnisse seien wichtig, denn wenn akute Schlafstörungen in chronische übergingen, steige die Anfälligkeit für Depressionen deutlich an, so die Forscher.
Die Studienteilnehmer erhielten dabei eine Stunde kognitive Verhaltenstherapie. Diese beschäftigt sich mit den Denkmustern einer Person, wie Situationen wahrgenommen und bewertet werden und welche Erwartungen existieren. In der Therapie-Stunde im Rahmen der Studie wurden unter anderem Regeln für einen gesunden Schlaf aufgegriffen und wie sich der individuelle Schlafbedarf in unterschiedlichen Lebensphasen verändert. Außerdem wurden die Teilnehmer dazu angeregt, nur so viel Zeit im Bett zu verbringen, wie für den Schlaf benötigt werde. Anschließend erhielten die Teilnehmer einen auf sie zugeschnittenen Schlafplan, in dem die Forscher die optimale persönliche Zubettgeh- und Aufstehzeit festlegten, um die Schlafeffektivität zu verbessern. Die Empfehlungen basierten auf Schlaftagebüchern, die die Teilnehmer in der Woche vor dem Therapiegespräch geführt hatten. Des Weiteren erhielten die Teilnehmer eine Broschüre, die unter anderem Informationen darüber enthielt, welche Einflüsse einen gesunden Schlaf stören können und welche Maßnahmen dabei helfen, sich geistig abzulenken und zu entspannen.
HH