22.03.2019
Wo die Menschen älter und kränker werden, gehört die nächste Apotheke in Pantoffelnähe, also in fußläufige Entfernung. So lautet die zentrale Botschaft des Westfälisch-lippischen Apothekertages, der vergangenes Wochenende in Münster stattgefunden hat.
Der regionale Apothekertag sendet ein Zeichen der Einigkeit innerhalb des Berufsstandes. Dies verdeutlichte Kammerpräsidentin und Gastgeberin Gabriele Regina Overwiening zu Beginn: „Dieser Kongress zeigt unser starkes apothekerliches Wir, das als Stärke und Unverzichtbarkeit der Apothekerinnen und Apotheker von Politik und Öffentlichkeit deutlich wahrgenommen wird.“
Mit besonderer Spannung verfolgten die Kongressteilnehmer die politische Eröffnung durch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Er erklärte, die Fachkompetenz der Apotheker besser nutzen und rechtliche Rahmenbedingungen dafür schaffen zu wollen, etwa für die jährliche Grippeimpfung in der Apotheke vor Ort. Auch eine Folgeverordnung von Arzneimitteln für gut auf ihre Medikamente eingestellte chronisch kranke Patienten könne er sich vorstellen. Zudem erklärte Spahn, die Honorierung des Nacht- und Notdienstes zu verbessern.
Die bedeutende Rolle der Apothekerinnen und Apotheker in der Gesellschaft hatte zuvor auch Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe in seinem Grußwort herausgestellt. Er setzt sich wie Overwiening für den Erhalt der Vor-Ort-Apotheken ein: „Apotheken sind Orte der menschlichen Begegnung, des Vertrauens. Diese können digital nicht ersetzt werden.“
Der Westfälisch-lippische Apothekertag fand zum siebten Mal statt. Und das mit einem Rekordergebnis: Über 1.340 Apothekerinnen und Apotheker, Pharmaziestudierende und Pharmazeutisch Technische Assistentinnen fanden den Weg nach Münster. Damit avanciert die Veranstaltung der Apothekerkammer-Westfalen-Lippe erneut zum größten regionalen Fortbildungskongress der Apothekerschaft im deutschsprachigen Raum.
PEF