10.04.2013
Die Wissenschaftler hatten untersucht, wie sich eine spezielle Komponente des Eiklars, eine Substanz mit dem Kürzel RVPSL, auf den Bluthochdruck von Ratten im Labor auswirkte. Schon im Vorfeld hatten die Forscher festgestellt, dass dieser Eiweißbaustein an der gleichen Stelle ansetzt, wie Bluthochdruck-Medikamente, die zur Gruppe der ACE-Hemmer gehören, wie etwa das Captopril. In ihrer Studie konnten die Forscher nun zeigen, dass der im Eiweiß enthaltene Stoff den Bluthochdruck von Ratten genauso gut senken konnte, wie geringe Dosen von Captopril. Ihre Ergebnisse stellten die Forscher auf einer Chemiker-Tagung in New Orleans, USA, vor.
Ob sich von diesem einzelnen Inhaltsstoff auf das Ei an sich schließen lässt, ist noch unklar. Das RVPSL sei während der Herstellung auf etwa 90 Grad Celsius erhitzt worden, also etwas weniger als man beim Kochen von Eiern benötige, so der Leiter der Studie Zipheng Yu. Andere Studien deuten dem Forscher zufolge jedoch darauf hin, dass das Eiweiß seine Effekte auf den Blutdruck auch dann beibehalte könnte, wenn es normal gekocht werde. So habe sich zum Beispiel gezeigt, dass das Eiweiß von Eiern, die bei hohen Temperaturen gebraten wurden, den Blutdruck sogar noch stärker senkte als das von Eiern, die normal gekocht worden waren.
Obwohl die Ergebnisse vielversprechend seien, sollten Bluthochdruck-Patienten ihre Ernährung keinesfalls im Alleingang umstellen, warnt der Forscher. Ein solcher Schritt müsse in jedem Fall vorher mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
hh