Dr. Karen Zoufal
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15.06.2021
Viele Menschen mit einer Kniearthrose, deren Beschwerden zunehmend das alltägliche Leben beeinträchtigen, stellen sich irgendwann die Frage, ob eine Gelenkersatz-Operation sinnvoll wäre. Die Antwort darauf ist aber nicht so einfach, denn der Eingriff birgt Risiken, und ein künstliches Knie hält zwar lange, aber nicht „ewig“. Eine Entscheidungshilfe soll es Betroffenen leichter machen, individuell die richtige Lösung zu finden.
Eine Kniearthrose kann sich von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich entwickeln: Bei manchen sind die Beschwerden jahrelang gering, bei anderen wechseln sich gute und schlechte Phasen ab und bei einigen steigern sich die Beschwerden nach und nach so sehr, dass die Lebensqualität massiv leidet.
Mehrere Behandlungsoptionen stehen zur Verfügung, die den Verschleiß zwar nicht rückgängig machen, aber die Symptome lindern und das Fortschreiten verzögern können: Die Bewegungstherapie kräftigt stabilisierende Muskeln und sorgt für eine bessere Nährstoffversorgung des Gelenks. Unterstützen können Hilfsmittel wie Schuheinlagen oder Bandagen sowie eine Schmerztherapie und der Abbau von Übergewicht. Hilft das alles nicht, so kann eine Kniegelenkersatz-Operation helfen.
Ob eine Knie-OP erforderlich ist und wann der beste Zeitpunkt dafür ist, lässt sich nicht pauschal sagen: Das ist je nach persönlicher Situation unterschiedlich und richtet sich z. B. nach der Stärke und Dauer der Beschwerden und dem Alter der Betroffenen. Um dies besser einschätzen zu, hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) eine Entscheidungshilfe erstellt, in der für die Operation und die herkömmliche Behandlung wichtige Aspekte wie Ablauf, Dauer, Effektivität, Risiken, Nebenwirkungen und Verlauf übersichtlich gegenübergestellt wurden.
Hier geht es zur Entscheidungshilfe des IQWiG:
https://www.gesundheitsinformation.de/pdf/kniearthrose/eh_behandlungen_kniearthrose.pdf?rev=138779