Entzugssyndrom

Beschwerden, welche nach Absetzen regelmäßig eingenommener berauschender Substanzen auftreten können.

Was ist das? - Definition
Beschwerden, welche nach Absetzen regelmäßig eingenommener berauschender Substanzen auftreten können.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Werden über einen längeren Zeitraum regelmäßig Drogen oder drogenähnliche Substanzen eingenommen, so greifen sie in unseren Stoffwechsel ein. Werden sie abgesetzt reagiert der Körper daher mit Entzugserscheinungen.
Die wichtigsten Substanzen, bei deren Absetzen Symptome auftreten sind: Alkohol, Nikotin, Betäubungsmittel (z.B. Morphin, Heroin, Codein) und Medikamente (besonders Beruhigungsmittel, Psychopharmaka).

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Die Schwere der Symptome und deren Dauer hängen von der Art der eingenommenen Substanz und von der Einnahmedauer ab. Fast immer kommt es zu körperlichen und psychischen Symptomen:
Zu den körperlichen Entzugssymptomen zählen beispielsweise Übelkeit, Erbrechen, Zittern, Schweißausbrüche oder Frieren, Herzrasen, hoher Blutdruck und Gliederschmerzen.
Von psychischen Beschwerden spricht man bei Schlafstörungen, innerer Unruhe, Aggression, Halluzinationen, Bewusstseinsstörungen oder epileptischen Anfällen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die Entzugsbeschwerden können sehr ausgeprägt sein, unter Umständen sogar lebensbedrohliches Ausmaß annehmen. Deshalb sollte ein Entzug immer unter ärztlicher Aufsicht oder in Spezialkliniken durchgeführt werden. Um einen dauerhaften Entzug zu erreichen ist nach Abklingen der Symptome eine weitere Betreuung in Form von Selbsthilfegruppen oder Psychotherapie dringend erforderlich.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Bei vielen psychischen Erkrankungen treten ähnliche Symptome wie im Entzug auf. Doch im Gegensatz zum Entzug zeigen sich die Symptome unabhängig vom Absetzen berauschender Substanzen.

Verhaltenstipps
Besteht der Wunsch, einen Alkohol-, Drogen-, oder Nikotinentzug vorzunehmen, sollte man sich vorher mit seinem Arzt besprechen.

Bearbeitungsstand: 23.07.2012

Quellenangaben:
Thieme, Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, (2006) - Arolt, Reimer, Dilling, Basiswissen Psychiatrie und Psychotherpaie, Springer, (2011), 7. Auflage - W.F. Haupt et al., Neurologie und Psychiatrie für Pflegeberufe, Thieme, (2009), 10. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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