30.03.2017
Dicker Schädel, verstopfte Nase, Halsschmerzen: Als wäre eine Erkältung an sich nicht schon schlimm genug: Fühlt man sich dazu auch noch einsam, scheint dies die Symptome zu verstärken. Darauf deutet eine Studie US-amerikanischer Forscher hin.
Menschen mit einem schwächeren sozialen Netzwerk berichten eher von schweren Erkältungssymptomen als Kranke, die sich nicht einsam fühlten. Dies berichtet Studienautorin Angie LeRoy von der Rice University in Houston gemeinsam mit Kollegen im Fachblatt Health Psychology. Das Gefühl von Einsamkeit hatte dabei einen stärkeren Einfluss auf die Krankheitssymptome als die tatsächliche Einsamkeit. „Wir haben die Qualität der Beziehungen einer Person betrachtet, nicht die Quantität“, sagt LeRoy. „Man kann sich in einem überfüllten Raum befinden und sich trotzdem einsam fühlen“, verdeutlicht die Psychologin. Diese Wahrnehmung sei es, die bei Erkältungssymptomen eine wichtige Rolle spiele.
In früheren Studien habe sich bereits gezeigt, dass etwa das Gefühl, abgelehnt oder ausgeschlossen zu werden, dazu führen kann, dass sich Menschen körperlich schlechter fühlen. Der von ihnen gefundene Effekt könne bei Menschen, die unter anderen Arten von psychischem Stress leiden, ähnlich sein, vermuten die Forscher. Ihre Ergebnisse könnten als Ansporn verstanden werden, soziale Kontakte zu pflegen, so LeRoy. Auch im Hinblick auf die wirtschaftliche Belastung, die durch Erkältungskrankheiten entstünden, sei dies wichtig. „Millionen von Menschen fehlen deshalb jedes Jahr bei der Arbeit. Und das hat häufig damit zu tun, wie sie sich fühlen, nicht unbedingt, wie oft sie sich die Nasen putzen“, sagt die Psychologin.
HH