12.01.2017
Gesund essen – darauf kommt es 45 Prozent der Deutschen bei ihrer Ernährung an. In einer vergangenen Befragung zu diesem Thema aus dem Jahr 2013 sagten das nur 35 Prozent. Damit steht „gesund“ mittlerweile erstmals noch vor „lecker“ (41 Prozent). Frauen achten dabei noch stärker auf gesunde Zutaten als Männer: Während bei über der Hälfte der Frauen (54 Prozent) der Gesundheitsaspekt im Vordergrund steht, essen 51 Prozent der Männer nach dem Motto „Hauptsache lecker“.
Nur ein Viertel der Befragten gibt an, dass sie nicht genug über gesunde Ernährung wissen. Dennoch attestiert sich knapp die Hälfte der Menschen in Deutschland Übergewicht, acht Prozent bezeichnen sich sogar als stark übergewichtig. „Häufig fehlt es an der Zeit für den Einkauf und die Zubereitung von frischen Lebensmitteln. Die Menschen greifen dann aus Bequemlichkeit zu Fertiggerichten oder Snacks, die häufig zu viel Fett, Salz oder Zucker enthalten“, erklärt die Gesundheitspsychologin Prof. Dr. Annegret Flothow von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg (HAW). Ein bewussterer Lebensmittelkonsum ohne Verbote sollte nach Ansicht von Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, das Ziel sein. "Beim Familienessen oder im Stadion möchte niemand Kalorien zählen. Aber wir sollten uns das bewusst gönnen, wissen, was wir essen und gute Lebensmittel angemessen wertschätzen." Dafür bedürfe es der gemeinsamen Anstrengung aller Beteiligten. Neben der Eigenverantwortung der Verbraucher seien Gesundheitswesen, Bildungsträger, Lebensmittelindustrie und Politik gefordert.
Für die Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im September 2016 1.200 deutschsprachige Personen ab 18 Jahren zu ihrem Ernährungsverhalten in Alltag, Freizeit und Beruf.
TK/NK