09.12.2015
An der Studie nahmen mehr als 600 Senioren aus acht Städten teil, die alle auf einer Warteliste für Essen auf Rädern standen. Bevor der Lieferdienst startete, fühlten sich alle Studienteilnehmer in etwa gleich einsam: Auf einer Skala von null (nicht einsam) bis neun (sehr einsam) rangierten alle im Durchschnitt zwischen drei und vier, wie Kali Thomas von der Brown University in Providence und Kollegen in der Fachzeitschrift „Journals of Gerontology: Series B“ berichten. Das änderte sich jedoch, als sie einmal pro Woche Tiefkühl-Mahlzeiten oder sogar täglich eine warme Mahlzeit geliefert bekamen. So lag die Einsamkeit nach 15 Wochen bei der Kontrollgruppe, die noch immer auf der Warteliste stand, auf der Skala im Durchschnitt bei 4,2. Bei den Senioren, die bereits Mahlzeiten geliefert bekamen, lag der Wert dagegen bei 3,4. Wurden die Teilnehmer danach gefragt, ob sich durch den Lieferservice die Einsamkeit verringert habe, übertraf die tägliche Lieferung einer warmen Mahlzeit die wöchentliche Lieferung von Tiefkühl-Mahlzeiten.
Die Studie zeige damit also deutlich, dass Lieferdienste wie Essen auf Rädern dazu beitragen können, die Einsamkeit älterer Menschen zu bekämpfen, so Thomas. Einsamkeit im Alter sei nicht selten, das verdeutlichten auch weitere Ergebnisse der Forschungsarbeit. So zeigte die Befragung zu Beginn der Studie, dass sich viele der Teilnehmer sozial isoliert fühlten. Mehr als die Hälfte lebte allein, 20 Prozent hatten weniger als ein oder zweimal im Monat Kontakt zu Freunden oder Familie. 14 Prozent gaben zudem an, niemanden anrufen zu können, den sie um Hilfe bitten könnten.
HH