Aus aktuellem Anlass warnt das Landesuntersuchungsamt vor dem Potenzmittel Maxidus. Zollmitarbeiter haben das Mittel in einer verdächtig erscheinenden Sendung gefunden. Es wird als rein pflanzlich beworben, enthält aber den hochwirksamen Arzneistoff Tadalafil. Wer es einnimmt, kann sich in große gesundheitliche Gefahr bringen. Maxidus ist nicht das einzige gefährliche Potenzmittel, das im Internet ohne Rezept verkauft wird.
Der Wirkstoff Tadalafil ist ein Potenzmittel, das in Deutschland im Arzneimittel Cialis zugelassen ist. Erhältlich ist das verschreibungspflichtige Medikament in der Dosierung von 5 Milligramm, 10 Milligramm und 20 Milligramm. Selbst bei bestimmungsgemäßem Gebrauch können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Gesichtsrötung oder Hitzegefühl auftreten. Außerdem ist es riskant, den Wirkstoff zusammen mit Herzmedikamenten einzunehmen. Laut Kennzeichnung soll Maxidus ausschließlich pflanzliche Bestandteile beinhalten. Die Experten des Landesuntersuchungsamts (LUA) ermittelten darin aber einen Tadalafil-Gehalt von 54,34 Milligramm pro Einzeldosis – also deutlich mehr, als in dem zugelassenen Arzneimittel Cialis enthalten ist. Die Einnahme von Maxidus ist vor allem bei Männern mit Vorerkrankungen mit erheblichen Gesundheitsgefahren verbunden. Selbst Todesfälle seien den Experten zufolge nicht auszuschließen.
Internethandel mit Potenzmitteln boomt
Der Internet-Handel mit illegalen Potenzmitteln nimmt rasant zu, die deutschen Zollbehörden werden bei der Prüfung von verdächtigen Sendungen immer häufiger fündig. Dabei handelt es sich oft um sogenannte Generika, die Wirkstoffe aus zugelassenen Arzneimitteln unter einem anderen Namen vermarkten. Hier ist insbesondere das Medikament „Kamagra“ als illegales Generikum aus Indien weit verbreitet. Aus welcher Produktion die Inhaltsstoffe stammen und in welcher Qualität sie vorliegen, ist nicht bekannt. Verunreinigungen über Überdosierungen von Wirkstoffen können schwerwiegende gesundheitliche Schäden nach sich ziehen. Zudem werden über das Internet häufig Fälschungen vertrieben, die in Deutschland zugelassenen Medikamenten täuschend ähnlich sehen. Allerdings stimmt häufig die pharmazeutische Qualität nicht.