02.12.2015
Bei lauten Geräuschen oder laufendem Fernseher, fällt es schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Eine neue US-Studie belegt nun, dass sich Ablenkung beim Essen vor allem auf das Verhalten von Eltern auswirkt - und diese seien tonangebend für die Qualität der Familienmahlzeiten.
Waren Eltern bei der gemeinsamen Mahlzeit durch laute Geräusche abgelenkt und unaufmerksam, aßen sie mehr Kekse, aber auch mehr Möhren, und tranken mehr süße Getränke, berichten die Forscher von der University of Illinois in der Fachzeitschrift Couple and Family Psychology: Research and Practice. Darüber hinaus standen abgelenkte Eltern häufiger vom Tisch auf und setzten sich wieder. Einen großen Einfluss hatten Geräusche, die eine Mahlzeit begleiteten, zudem auf die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern. Abgelenkte Eltern machten weniger positive Bemerkungen und schenkten den Anliegen ihrer Kinder im Gespräch weniger Aufmerksamkeit.
Kinder wurden von ablenkenden Geräuschen weniger stark beeinflusst, berichten die Wissenschaftler um Barbara Fiese. Zumindest nicht direkt. Die Forscher vermuten aber, dass sich das Verhalten unaufmerksamer Eltern auf ihre Kinder auswirkt. Wer während einer Mahlzeit ständig aufstehe und sich wieder hinsetze, weil er abgelenkt sei, sei möglicherweise nicht in der Lage, auf die Gefühle seines Kindes zu achten und ebenso wenig auf die eigenen Hungersignale. Außerdem gebe es einen Zusammenhang zwischen der Art der Konversation in einer Familie und einem gesunden Gewicht von Kindern. Für ihre Studie hatten die Wissenschaftler 60 Familien während des Essens mit einer Videokamera aufgenommen. Die Hälfte der Familien wurde über 15 Minuten dem Geräusch eines lauten Staubsaugers im Nachbarraum ausgesetzt.
HH