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04.07.2023
Gemessen an Ferritin, einer Transportform von Eisen, hatten 40 Prozent der jungen Frauen im Alter von 12 bis 21 Jahren einen niedrigen Eisenwert, jede 17. sogar so niedrig, dass eine Eisenmangelanämie vorlag – Blutarmut, die unbehandelt die Sterblichkeit erhöhen kann. Bei Frauen aus Familien mit einem geringen Einkommen und besonders schlanken Frauen war der Anteil noch höher.
Das kann auch schon vor der Menstruation der Fall sein: Bei 27 Prozent der Mädchen, die ihre erste Periode noch nicht hatten, waren die Eisenwerte ebenfalls niedrig. Prof. Dr. Angela Weyand von der Universität Michigan hält es für höchste Zeit, dass die Eisenspiegel bei jungen Frauen routinemäßig zu untersuchen, auch wenn Symptome wie Müdigkeit, psychische Gesundheitsprobleme, Kurzatmigkeit, blasse Haut, schneller Herzschlag oder Kopfschmerzen fehlen: „Eisenmangel ist ein unterschätztes Problem mit Nebenwirkungen, aber die Symptome und sogar die einer Blutarmut werden bei jungen Frauen heruntergespielt“, sagte Weyand. Dazu komme, dass junge Frauen beim Arztbesuch zu selten zu ihrer Menstruationsblutung befragt werden, sodass sie es möglicherweise nicht wissen, wenn sie ungewöhnlich starke Blutungen haben, durch die sie viel Eisen verlieren.
Weyand hält es für sinnvoll, jungen Frauen zum Verzehr von eisenreichen Lebensmitteln zu beraten – sowohl aus tierischen Lebensmitteln als auch aus Gemüse, Nüssen und Samen. Wenn der Ferritinspiegel trotz einer ausgewogenen Ernährung niedrig ist, können entsprechende Multivitamin- oder Eisenpräparate empfohlen werden. Für die Behandlung von schwerwiegenderem Eisenmangel wird Eisen intravenös verabreicht.
Quelle: DOI 10.1001/jama.2023.8020