21.02.2017
Schon eine einzige fettreiche Mahlzeit kann sich schädlich auf den Zuckerstoffwechsel und die Leber auswirken. Zu diesem Ergebnis kamen deutsche Forscher gemeinsam mit Kollegen, die untersucht hatten, wie sich eine Extra-Portion gesättigter Fette direkt nach dem Verzehr auf den Körper auswirkt.
Wer nur einmal eine größere Menge Palmöl zu sich nimmt, riskiert damit vermehrte Fetteinlagerungen und Veränderungen im Energiestoffwechsel der Leber. Zudem kann sich die Empfindlichkeit des Körpers für Insulin verringern. Dies ging aus Versuchen mit gesunden, schlanken Männern hervor, die nach dem Zufallsprinzip einmal ein aromatisiertes Palmöl-Getränk und ein anderes Mal ein Glas mit klarem Wasser getrunken hatten. Das Palmöl-Getränk enthielt eine ähnliche Menge an gesättigtem Fett wie zwei Cheeseburger mit Speck und eine große Portion Pommes Frites oder wie zwei Salami-Pizzen, verdeutlichen die Forscher vom Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) und dem Helmholtz Zentrum München (HMGU).
Die von ihnen beobachteten Stoffwechselveränderungen glichen denen, wie sie bei Menschen mit Typ-2-Diabetes oder nichtalkoholischer Fettlebererkrankung beobachtet werden, schreiben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift The Journal of Clinical Investigation. „Überraschend war, dass eine einzige Palmöl-Dosis bei gesunden Menschen so schnell und direkt Auswirkungen auf die Leber hat und durch die verabreichte Fettmenge bereits eine Insulinresistenz ausgelöst wird“, erklärt Prof. Dr. Michael Roden, Wissenschaftlicher Geschäftsführer und Vorstand am DDZ und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD). Die Forscher vermuten, dass gesunde Menschen diese unmittelbaren Auswirkungen der fettreichen Nahrung auf den Stoffwechsel je nach Veranlagung zwar leicht bewältigen können. Problematisch könnten jedoch die langfristigen Folgen für regelmäßige Esser solcher fettreichen Mahlzeiten sein.
HH