Was ist das? - Definition
Unter einem Fibrom versteht man einen gutartigen Tumor, der aus Bindegewebe besteht.
Je nach Art und Ort der Geschwulst unterscheidet man harte Fibrome, weiche Fibrome, digitale Fibrome und Angiofibrome. Digitale Fibrome befinden sich bevorzugt an den Finger- und Zehenendgliedern. Angiofibrome sind besonders reich an Blutgefäßen.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
Hartes Fibrom:
- Dermatofibrom
- Histiozytom
Weiches Fibrom:
- Fibroma molle
- Fibroma pendulans
- Akrochordon
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Fibrome können in jedem Alter vorkommen. Der genaue Entstehungsmechanismus ist nicht bekannt. Man nimmt jedoch an, dass erbliche Neigung eine Rolle spielt.
Eine mögliche Ursache für die Entstehung von harten Fibromen können Insektenstiche oder Verletzungen durch Dornen sein. Auf Grund von überschießender Narbenbildung entwickelt sich ein derber Knoten in der Haut.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Harte Fibrome erscheinen als kleine, meist hellbraune Knoten, die knapp unter der Haut liegen. Drückt man den Knoten von beiden Seiten zusammen, entsteht eine Eindellung. Harte Fibrome können in jedem Alter entstehen. Sie verursachen selbst keine Beschwerden, sind aber oft druckempfindlich.
Weiche Fibrome sind weiche, hautfarbene und schmerzfreie Hautanhängsel. Besonders bei beleibten Menschen können sie in großer Zahl in den Hautfalten der Achseln und Leistenbeugen auftreten. Häufig bilden sie sich auch am Hals. Weiche Fibrome mit einem Stiel werden als Fibroma pendulans bezeichnet.
Seltener ist das große weiche Fibrom, ein sackartiges Gebilde, das auch Fettgewebe enthalten kann.
Digitale Fibrome kommen nicht oft und nur an den Endgliedern von Fingern und Zehen vor. Bei Kindern sieht man sie in größerer Anzahl bei oder bald nach der Geburt. Beim Erwachsenen treten sie meist einzeln auf.
Solitäre Angiofibrome sind einzelne Neubildungen mit uncharakteristischem Aussehen. Sie entstehen vorwiegend in der zweiten Lebenshälfte im Gesicht.
Multiple Angiofibrome können von Geburt an als eine Reihe von silbrig-weißen, kleinen Papeln am Penis erscheinen.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Harte Fibrome können sich spontan zurückbilden. Häufig geschieht das in der Schwangerschaft. Bei Beschwerden ist eine chirurgische Entfernung möglich.
Weiche Fibrome bilden sich normalerweise nicht von selbst zurück; sie können vom Arzt entfernt werden.
Digitale Fibrome bei Kindern verschwinden oft nach Monaten oder Jahren. Treten sie bei Erwachsenen auf, ist ihre Rückbildungstendenz eher gering.
Angiofibrome bilden sich meist nicht von selbst zurück. Sie können vom Arzt entfernt werden.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Ein hartes Fibrom mit dunkler Färbung kann ähnlich wie ein Muttermal aussehen.
Digitale Fibrome bei Kindern sind in seltenen Fällen ein Anzeichen für die so genannte "juvenile Fibromatose". Diese Erkrankung beginnt schon im Mutterleib oder kurz nach der Geburt. Sie verläuft meist gutartig. Im schlimmsten Fall können jedoch Haut und innere Organe mit Fibromen durchsetzt sein. Diese Form führt in der frühen Kindheit zum Tode.
Das Auftreten von multiplen Angiofibromen im Gesicht wird als "Adenoma sebaceum bezeichnet". Hierbei handelt es sich um ein Symptom des so genannten "Morbus Pringle". Bei dieser Erbkrankheit entstehen tumorartige Neubildungen im zentralen Nervensystem und an der Haut.
Da bösartige Tumoren der Haut sehr unterschiedlich aussehen können, sie also mit allen möglichen gutartigen Hautgebilden verwechselt werden können, sollte jede Veränderung der Haut vom Arzt untersucht werden.
Verhaltenstipps
Fibrome können nicht selbst behandelt oder entfernt werden. Diagnosestellung und wenn nötig Therapie müssen durch den Arzt erfolgen.
Bearbeitungsstand: 21.11.2011
Quellenangabe:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.