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09.09.2022
Immer wieder hört man beunruhigende Nachrichten über Quecksilberbelastungen bei Fischen. Eine Studie, die mehr als 4.000 Schwangere aus Großbritannien und auf den Seychellen untersuchte, ergab jedoch keinerlei Anzeichen, dass viel Fisch in der Schwangerschaft ein Problem darstellt. Im Gegenteil: Nährstoffe im Fisch könnten sogar vor der Belastung durch Quecksilber schützen.
In der Studie, die im Fachmagazin „NeuroToxicology“ erschienen ist, fanden sich keine Hinweise darauf, dass es durch einen hohen Verzehr an Fisch in der Schwangerschaft zu nachteiligen Folgen für Mutter oder Kind kommt. Dabei war es unerheblich, welche Art von Fisch gegessen wurde.
Wichtiger war vielmehr, ob die Frauen generell Fisch aßen oder nicht: „Wir haben keine nachteiligen Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes durch den Quecksilberspiegel der Mutter während der Schwangerschaft gefunden, vorausgesetzt, die Mutter aß Fisch. Bei Schwangeren, die keinen Fisch aßen, gab es Hinweise darauf, dass ihr Quecksilberspiegel eine schädliche Wirkung auf das Kind haben könnte. Dies könnte an den Vorteilen der Nährstoffe im Fisch liegen, darunter bestimmte Fettsäuren, Jod, Vitamin D und Selen“, sagte Dr. Caroline Taylor von der Universität Bristol.
Die Forscher raten Schwangeren dazu, mindestens zwei Portionen (fetten) Fisch pro Woche zu essen und Warnhinweise zu Quecksilber zu ignorieren. Denn es gibt einige Hinweise darauf, dass das Sehvermögen und die intellektuellen Fähigkeiten bei Kindern von Frauen, die in der Schwangerschaft Fisch essen, davon profitieren.
Quelle: DOI 10.1016/j.neuro.2022.04.012