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Fleischsteuer: 62 Prozent der Deutschen sind dafür

NK  |  23.02.2023

Die Massenproduktion von Fleisch schadet dem Klima, zudem leiden unzählige Tiere unter den oft schlechte Haltungsbedingungen. Eine Fleischsteuer könnte den Verbrauch senken. Wie die Bevölkerung auf diese Idee reagiert, zeigt eine neue Studie der Universität Hamburg.

Frau vor der Fleischtheke im Supermarkt.
Die deutliche Mehrheit der Deutschen würde mehr Geld für Fleisch ausgeben, wenn dies dem Tierwohl zugute käme.
© VLG/iStockphoto

Die Forschenden wollten herausfinden, ob eine Fleischsteuer generell auf Zustimmung in der Bevölkerung stößt und welche Motivation dahintersteckt: Dafür befragten sie 2.800 Bürgerinnen und Bürger online, die in zwei Gruppen eingeteilt wurden: Eine Gruppe stimmte über eine Fleischsteuer für das Tierwohl ab, bei der der Erlös direkt den Haltungsbedingungen der Tiere zugutekommt. Die andere Gruppe befasste sich mit einer Fleischsteuer für den Klimaschutz. Ergebnis: Insgesamt 62 Prozent der Befragten stimmten einer niedrigen Steuer auf Fleisch zu. Die Zustimmung für eine Steuer zum Schutz des Tierwohls war mit 68 Prozent deutlich höher als die für eine Abgabe für den Klimaschutz (56 Prozent). Die Studienergebnisse sind im Fachjournal Nature Food veröffentlicht.

Das Forscherteam untersuchte auch, auch, wie viel die Befragten für ein Kilogramm Fleisch bezahlen würden. Dabei zeigte sich: Die kleinste vorgegebene Steuerstufe von 19 Cent pro Kilogramm wurde am häufigsten befürwortet. Am wenigsten Zustimmung bekam der höchste vorgeschlagene Steuersatz, 1,56 Euro pro Kilo. Immerhin noch ein Viertel der Befragten war bereit, diese Steuer zu bezahlen. „Die Argumente für eine Fleischsteuer sollten klar kommuniziert werden“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Grischa Perino, Professor für Ökologische Ökonomie an der Universität Hamburg. „Gegenwind wird kommen, aber eine Mehrheit scheint für eine Fleischsteuer zu haben zu sein.“ Er schlägt vor, zunächst mit einem niedrigen Steuersatz starten. „Verbraucherinnen und Verbraucher stehen einer solchen Maßnahme positiver gegenüber, wenn sie sich durch die Steuer nicht finanziell überlastet fühlen“, so Perino.

Quelle: DOI 10.1038/s43016-023-00696-y

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