25.05.2012
Die Entwicklung zur modernen Familienform verdanken wir den Frauen. Und zwar jenen Vorfahrinnen, die sich nicht von Kraft und Rang eines Mannes blenden ließen, sondern den Blick für die wichtigen Dinge des Lebens hatten: die Versorger-Eigenschaften eines Partners.
Dass Menschen in Familien mit intensiven sozialen Bindungen und einem einzigen festen Partner zusammenleben, ist gar nicht so selbstverständlich. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Menschen in grauer Vorzeit innerhalb einer Gruppe häufig ihre Partner wechselten, wobei der Rang eine entscheidende Rolle spielte. Das änderte sich erst, nachdem der moderne Mensch auf den Plan trat.
Für die Frage nach dem Warum haben amerikanische Forscher jetzt eine neue Theorie aufgestellt: Treue Frauen könnten demnach angefangen haben, Männer als Partner zu wählen, die sie gut versorgen konnten. Hatten Männer mit niedrigem Rang vorher nur geringe Chancen, eine Frau für sich zu gewinnen, konnten sie sich nun die Gunst einer Frau in gewisser Weise "erkaufen". Dadurch war es sinnvoller, die Versorger-Qualitäten auszubauen, als sich dem Wettbewerb Mann gegen Mann zu stellen. Diese Entwicklung in der Frühgeschichte des Menschen gleiche einer sexuellen Revolution, berichten die Forscher online in dem Fachtitel Proceedings of the National Academy of Sciences.
Bisherige Modelle könnten den Übergang zur menschlichen Paarbindung nicht hinreichend erklären, meinen die Wissenschaftler. Rechne man allerdings das weibliche Verhalten bei der Partnerwahl und Treue mit ein, entstehe ein plausibles Modell.
hh