11.03.2016
Kalender, To-Do-Listen und Erinnerungsnachrichten helfen dabei, das Alltagschaos unter Kontrolle zu bringen und die Zeit optimal zu nutzen. Für den Freizeitspaß kann dies jedoch tödlich sein. US-Forschern zufolge räumt das exakte Durchplanen der freien Zeit auch mit dem Spaß auf.
Werden schöne Aktivitäten in der Freizeit genau auf Datum und Uhrzeit festgelegt, kann aus Spaß schnell Pflicht werden. Zu diesem Ergebnis kamen Gabriela Tonietto und Selin Malkoc von der Washington University in St. Louis, die in 13 Studien untersucht hatten, wie sich das Planen von Freizeitaktivitäten darauf auswirkt, wie diese wahrgenommen werden. Werden Freizeitaktivitäten in das Korsett einer Terminplanung gezwängt, leiden sowohl die Vorfreude als auch das Vergnügen an den entsprechenden Aktivitäten. Ursprünglich kurzweilige Beschäftigungen fühlen sich dann eher an wie Arbeit, sagt Tonietto.
Die Wissenschaftler empfehlen einen Kompromiss: eine grobe Planung, die sicherstellt, dass eine Freizeitaktivität in den Tag integriert wird, die jedoch Raum für Spontanität lässt. So könnte zum Beispiel der Tag festgelegt werden, an dem etwas stattfinden soll, jedoch ohne exakte Uhrzeit. Statt „15:00 Uhr: Kaffeetrinken“ könnte dann „Kaffeetrinken am Nachmittag“ im Kalender stehen. Ohne Frage sei eine gute Zeit- und Terminplanung wichtig, um Dinge zu erledigen, sagt Malkoc. Das gelte auch für die Freizeitgestaltung: Etwas zu planen, erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass man es auch tue. Auf der anderen Seite, neige man dann dazu, es weniger zu genießen. Letztlich gehe es daher darum, die richtige Balance zu finden.
HH