28.11.2019
Rauchen schadet nicht nur der Lunge und dem Herz-Kreislauf-System. Die in Zigaretten enthaltenen Stoffe reduzieren auch in allen Geweben die Sauerstoffversorgung. Dadurch erhöht sich die Gefahr für Komplikationen bei der Implantation eines neuen Hüft- oder Kniegelenkes. Wer sechs Wochen vor und nach dem Eingriff nicht raucht, kann dieses Risiko um die Hälfte reduzieren.
Kaum ein Patient weiß, dass Rauchen ein Risiko bei einer Knie- oder Hüftgelenks-OP darstellt. Bei Rauchern treten Wundheilungsstörungen, Infekte und Lockerungen des Implantats doppelt so oft auf wie bei Nichtrauchern. „Die im Rauch enthaltenen Kohlenmonoxide und Cyanwasserstoffe führen zu einer verminderten Versorgung aller Gewebe mit Sauerstoff. Dadurch ist auch die Wund- und Knochenheilung bei einer Implantation beeinträchtigt. Diese schädlichen Effekte bilden sich jedoch sehr rasch zurück, wenn man mit dem Rauchen aufhört“, erklärt Professor Dr. med. Rudolf Ascherl, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik. Bereits ein gezielter Rauchverzicht von zwölf Wochen um den Eingriff reduziere das rauchbedingte Risiko um 50 Prozent, und lohne sich auch bei allen anderen Operationen.
Patient kann OP-Risiken selbst minimieren
Die Mithilfe der Patienten ist bei einem Eingriff also gefragt, jeder kann selbst einiges zum Gelingen beitragen: Andere Erkrankungen wie (unerkannter) Diabetes, starkes Übergewicht, Zahnerkrankungen, chronische Wunden oder Hautinfektionen können das Risiko für Komplikation ebenfalls erhöhen und sollten deshalb im Vorfeld mit dem Arzt besprochen werden. Dann kann gegebenenfalls eine Behandlung erfolgen, die die Erfolgschancen für das künstliche Gelenk erhöht.
ZOU