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Geocaching: Glück in Dosen

Hanke Huber  |  15.08.2021

Ausflüge in die Natur liegen spätestens seit der Coronavirus-Pandemie voll im Trend. Wer sich nach etwas Abwechslung sehnt, kann simples Spazierengehen mit einer Prise Abenteuer garnieren: Beim Geocaching, einer Art Schatzsuche, haben nicht nur Kinder Spaß.

Älterer Mann mit Smartphone im Wald.
Es gibt eine ganze Reihe von Geocaching-Apps zum Beispiel Geocaching, Cachly, Cachebot oder Looking4Cache.
© Jacob Ammentorp Lund/iStockphoto

Wie oft ich im vergangenen Jahr pandemiebedingt spazieren gegangen bin, kann ich schon lange nicht mehr zählen. Doch heute ist es anders, ein kleines Abenteuer lockt: Das Handy gezückt, die Koordinaten vor Augen, stehen mein Cache-Gefährte und ich vor einem Feldweg. Etwa einen Kilometer entfernt gilt es, einen Schatz zu bergen. Immer den Koordinaten nach Mit Gold und Edelsteinen hat dieser Schatz jedoch nichts zu tun. Bei einem Geocache handelt es sich im einfachen Fall um einen wasserdichten Behälter, meist in der Größe zwischen einer Film- und einer Brotdose. Er beinhaltet ein Logbuch, oft auch kleine Gegenstände, die getauscht werden können, wie Murmeln oder kleine Figuren. Der "Owner", also die Person, die den Geocache versteckt hat, ermittelt nach dem Verstecken die genauen Koordinaten und veröffentlicht sie auf speziellen Websites. Anhand dieser Koordinaten beginnt die Suche. Mit einer der gängigen Geocaching-Apps haben wir alle Informationen für die Schatzsuche auf dem Handy. Wo das Versteck ungefähr liegt, bildet ein grüner Punkt auf einer Karte ab. Auch die genauen Koordinaten sind dort ersichtlich, außerdem verschiedene Infos, etwa über die Größe der versteckten Dose, die Schwierigkeit des Verstecks oder des Geländes. Zudem gibt es hier oft einen Hinweis, der bei der Suche hilfreich sein kann.

Der grüne Punkt bedeutet bei meiner App übrigens, dass es sich um einen einfachen Cache, einen "Traditional", handelt. Andersfarbige Punkte deuten auf andere Cache-Typen hin, zum Beispiel solche, bei denen man zuvor ein Rätsel lösen muss, um die Koordinaten zu erhalten, oder Multi-Caches, die nacheinander gelöst werden müssen. Ausgestattet mit der Minimal-Ausrüstung – einem Handy, GPS-Gerät ginge auch, und einem Stift – geht es los. Wir laufen einen asphaltierten Feldweg entlang, an Galloway-Rindern und Weizenfeldern vorbei, biegen einmal rechts ab, bis wir uns einem kleinen Bach nähern. Eine kleine Brücke führt hinüber, und genau dort zeigt ein Blick aufs Handy: Hier in der Nähe muss er sein. Dem Hinweis ist zu entnehmen, dass wir nach einem Stein mit Spalt Ausschau halten sollen. Aber Steine gibt es einige, zum Beispiel im Bach, und auch die Brücke ist aus Stein. Es dauert eine Weile, bis wir das gut getarnte Versteck entdeckt haben. Geschaff t! Ein warmes Glücksgefühl macht sich breit.

Was das Verstecken betrifft, sind manche Owner ausgesprochen fi ndig. Die Varianten reichen von mit Moos, Holz oder Steinen getarnten Verstecken, bis hin zu komplizierten, selbst gebastelten Konstruktionen. In Röhren versenkt, mit Magneten versehen und an Eisen-Elementen angebracht oder in Höhlen von Bäumen versteckt: Dem Ideenreichtum sind keine Grenzen gesetzt.

Gesucht, gefunden, geloggt

Der von uns gefundene Cache ist ein Plastikröhrchen. Wir holen das Logbuch heraus, tragen unsere Namen ein und vermerken das Datum. Dann wird das Röhrchen wieder fachgerecht platziert und getarnt, bereit für den nächsten Schatzsucher. Am Ende loggen wir unseren Fund in der App ein. Der vormals grüne Punkt verwandelt sich in einen gelben Smiley – das Zeichen für "gefunden". Noch ein nettes Feedback an den Owner und ein Blick auf die Uhr. Vielleicht schaff en wir ja noch einen weiteren Cache an diesem Tag. Denn eins ist sicher: Schätze zu bergen, kann süchtig machen.

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