22.09.2020
Abnehmen ist häufig eine frustrierende Angelegenheit. Eine neue Studie zeigt nun jedoch, dass ein Gewichtsverlust nicht immer unbedingt notwendig ist. Viele der Gesundheitsrisiken, die mit Übergewicht verbunden sind, können nämlich reduziert werden, indem man sich gesund ernährt.
Eine mediterrane Ernährung, die viel Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Fisch und Olivenöl beinhaltet, gilt als besonders gut. Eine Studie aus Schweden zeigt nun, dass Menschen, die sich vorwiegend auf diese Weise ernähren, ein niedrigeres Risiko für einen vorzeitigen Tod hatten - und zwar unabhängig von ihrem Körpergewicht. Umgekehrt zeigten Personen, die sich nicht so gesund ernährten, selbst bei Normalgewicht höhere Sterblichkeitsraten. Dies hat eine Auswertung der Daten von 79.003 schwedischen Erwachsenen ergeben, die im Fachblatt „PLOS Medicine” erschienen ist.
Übergewicht ist immer ein Risiko
Die Autoren folgern daraus, dass eine gesunde Ernährung stärker zu einem langen und gesunden Leben beitragen könnte, als das Vermeiden von überflüssigen Kilos. Aber auch bei einer mediterranen Ernährung blieb das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei fettleibigen Menschen erhöht. Möglicherweise müssten diese Personen noch mehr auf ihre Ernährung achten, so die Forscher. Sie weisen weiter darauf hin, dass Übergewicht immer Gesundheitsrisiken birgt. Es könnte jedoch sinnvoller sein, so oft wie möglich zu gesunden Lebensmitteln zu greifen, als ständig mit dem Gewicht zu kämpfen.
Da es sich bei der vorliegenden Arbeit um eine Beobachtungsstudie handelt, kann jedoch kein klarer Zusammenhang zwischen Ernährung, BMI und der Sterberate gezogen werden. Ob eine Ernährungsumstellung das Risiko für einen vorzeitigen Tod verringern kann, müsste in umfangreichen Langzeitstudien getestet werden. Dies ist aber schwierig, da sich Studienteilnehmer häufig nicht langfristig an bestimmte Ernährungsvorschriften halten.
ZOU