24.08.2016
Der Studie zufolge scheint es vielen älteren Menschen mit zunehmendem Alter seelisch immer besser zu gehen. So berichteten ältere Teilnehmer, dass Gefühle über sie selbst und ihr Leben Jahr für Jahr besser wurden. Im Gegensatz dazu standen die Aussagen von jüngeren Studienteilnehmern in ihren 20ern und 30ern. Diese Altersgruppen fühlten sich einem höheren Stresspegel ausgesetzt. Darüber hinaus fanden die Forscher bei ihnen häufiger Symptome von Depressionen und Ängsten. Dieser Lebensabschnitt stehe also mit einem deutlich schlechteren seelischen Wohlbefinden in Zusammenhang, folgert der Psychiater und Neurowissenschaftler Dilip Jeste. Die ältesten der über 1.500 Teilnehmer zwischen 21 und 100 Jahren hatten eine deutlich bessere geistige Gesundheit als die jüngsten, obwohl ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten deutlich schlechter waren. Dies berichten Jeste und Kollegen im Fachblatt Journal of Clinical Psychiatry.
Anders als in anderen Studien, die einen U-förmigen Zusammenhang mit einem Tiefpunkt im Alter zwischen 45 und 55 Jahren festgestellt hatten, waren die Ergebnisse der aktuellen Studie linear. „Wir fanden einen solchen Tiefpunkt im mittleren Lebensalter nicht“, sagt Jeste. Warum die geistige Gesundheit, zu der Wohlbefinden, Lebenszufriedenheit, empfundener Stress, Ängste und Depressionen zählen, im Alter besser wird, sei noch unklar, so die Forscher. Denkbar sei, dass ältere Menschen geschickter darin werden, mit stressigen Veränderungen umzugehen. Einige Studien hätten zudem darauf hingedeutet, dass ältere Menschen Emotionen besser regulieren können und besser darin seien, komplexe soziale Entscheidungen zu treffen.
HH