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08.11.2022
Studien, die für die Zulassung des Impfstoffes „Shingrix“ durchgeführt wurden, ergaben eine Wirksamkeit von 97 Prozent für Personen ab 50 und 91 Prozent für Personen ab 70 Jahren für die ersten vier Jahre nach der Impfung. Die geimpften Personen wurden weiter beobachtet, und eine neue Auswertung zeigt nun, nachdem die Impfung bei den ersten Studienteilnehmern zehn Jahre zurückliegt, dass der Impfstoff sie immer noch zu 89 Prozent vor einer Erkrankung schützt. Zu bislang unbekannten Nebenwirkungen kam es in dieser Zeit nicht.
Gürtelrose wird durch Windpocken-Viren (Varizella Zoster Viren) verursacht: Nach einer meist in der Kindheit überstandenen Windpocken-Erkrankung verbleiben die Viren lebenslang in Nervenzellen des Gehirns und Rückenmarks im Körper. Sie können reaktiviert werden und eine Gürtelrose auslösen, wenn das Immunsystem geschwächt ist, beispielsweise im Alter, bei Stress oder durch andere Erkrankungen. Dann kommt es zu einem schmerzhaften Hautausschlag. Die Krankheit kann über Monate und sogar Jahre hinweg auch nach Abklingen der Hautsymptome noch Nervenschmerzen verursachen, die die Betroffenen stark beeinträchtigen.
Der Totimpfstoff Shingrix wird seit 2018 zur Vorbeugung für Personen ab dem 60. Lebensjahren und für Menschen mit einem erhöhten Risiko (z. B. Menschen mit Rheuma, chronischer Niereninsuffizienz, Diabetes oder einer Immunschwäche) empfohlen. In Deutschland ist zudem ein Lebendimpfstoff gegen Gürtelrose mit dem Namen Zostavax auf dem Markt, den die STIKO wegen eingeschränkter Wirksamkeit und begrenzter Wirkdauer jedoch nicht als Standardimpfung vorsieht.