09.12.2015
Um sich vor einer Erkältung zu schützen, gibt es zahlreiche Tipps und Hausmittel. Doch was hilft wirklich? Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer, klärt auf.
Die Auslöser von Erkältungen sind in der Regel Viren. Sie werden über Gegenstände übertragen, die von vielen Menschen berührt werden, etwa Türgriffe oder Treppengeländer. Händewaschen unterbricht diesen Infektionsweg. „Dabei die Hände eine halbe Minute lang einseifen, auch zwischen den Fingern. Seife reicht - Desinfektionsmittel sind in der Regel nicht nötig“, sagt Benkert. Die Hände sollten das Gesicht außerdem möglichst wenig berühren, um die Viren von Mund, Nase und Augen fern zu halten. Auch wenn es viele Menschen drinnen kuschelig-warm mögen: Heizungsluft in Büros und Wohnungen trocknet die Schleimhäute aus. Dies erleichtert den Erkältungsviren, in den Körper einzudringen. In geschlossenen Räumen kann die Zahl der Viren zudem leicht ansteigen. Das Büro oder die Wohnung deshalb drei- bis viermal am Tag für jeweils zehn Minuten durchlüften, das sorgt für ein gesundes Raumklima. Idealerweise sollte die Raumtemperatur im Winter nicht über 19 bis 20 Grad liegen.
Das Immunsystem stärken kann man mit äußerlichen Wasseranwendungen. Kalt-warme Wechselduschen kosten Überwindung, regen aber die Abwehrkräfte an. Aufhören sollte man immer mit einem kalten Guss, das löst die wichtige Erwärmungsreaktion aus. Wer davor zurückschreckt, sich von Kopf bis Fuß kalt-warm zu duschen, kann sich auf die Arme oder Unterschenkel beschränken. Auch ein Spaziergang bei kaltem Wetter stärkt die Abwehrkräfte. Man sollte sich aber gut in Schal und Mütze einpacken, damit der Körper nicht zu stark auskühlt. Wer noch mehr für seine Abwehrkräfte tun will: In der Apotheke gibt es pflanzliche Medikamente, die die Abwehrkräfte steigern und vorbeugend eingenommen werden.
ABDA/NK