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16.02.2022
Eine Befragung von fast 70.000 Frauen zwischen 31 und 48 Jahren ergab, dass die Einnahme von mäßig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) an sechs bis sieben Tagen pro Woche mit einem um 16 Prozent höheren Risiko für einen Tinnitus verbunden war. Die häufige Anwendung von Paracetamol und anderen Schmerzmitteln aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika, zu denen auch Ibuprofen zählt, ging sogar mit einem um fast 20 Prozent höheren Risiko einher, wobei das Risiko bei häufigerer Anwendung wuchs. Auch die Einnahme von COX-2-Hemmern an zwei oder mehr Tagen pro Woche war mit einem um 20 Prozent höheren Risiko für Tinnitus verbunden.
Man weiß schon länger, dass sehr hohe Dosen von ASS zu Tinnitus führen. Dass dies schon bei geringeren Dosen und auch bei anderen Schmerzmitteln passieren kann, war nicht bekannt. „Auch wenn diese Medikamente ohne Rezept erhältlich sind, können sie Nebenwirkungen haben. Für alle, die diese Art von Medikamenten regelmäßig einnehmen, ist es ratsam, sich mit einem Arzt über die Risiken und Vorteile zu beraten und zu prüfen, ob es Alternativen gibt“, sagte Dr. Sharon Curhan vom Brigham and Women’s Hospital in Boston. Sie hat mit ihrem Team die Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Journal of General Internal Medicine“ veröffentlicht. Ob die Vermeidung von Schmerzmitteln helfen kann, Tinnitus-Symptome zu lindern, bleibt noch offen.
Tinnitus ist die Wahrnehmung von Geräuschen, obwohl kein tatsächliches Geräusch vorhanden ist. Es wird oft als „Klingeln in den Ohren“ beschrieben, aber auch als Summen, Zischen, Pfeifen, Rauschen oder Klicken. Ein Tinnitus kann vorübergehend oder konstant auftreten und extrem belastend sein. Bei den meisten Betroffenen ist die Ursache unbekannt.
Quelle: DOI 10.1007/s11606-021-07349-5