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05.08.2022
Nach Versuchen mit Freiwilligen, die nacheinander drei verschiedene Arten von ballaststoffreichen Nahrungsergänzungsmitteln genommen haben, stellte sich heraus: Diejenigen, die vor der Studie am wenigsten Ballaststoffen aufgenommen hatten, profitierten am meisten von den Präparaten. Dabei war es egal, um welche es sich handelte.
Ballaststoffe halten länger satt und unterstützen den Darm bei der Verdauung, sie haben aber noch weitere Vorteile: Ballaststoffe, die der menschliche Darm nicht selbst verarbeiten kann, aber von Bakterien verdaut werden, halten eine gesunde Darmflora aufrecht. Die Darmbakterien produzieren aus den Ballaststoffen kurzkettige Fettsäuren, die vor Darmerkrankungen, Darmkrebs und sogar Fettleibigkeit schützen. Dazu zählt Butyrat, das die Widerstandskraft des Darms gegenüber Krankheitserregern verbessert, Entzündungen lindert und die Gesundheit der Darmzellen fördert.
„Wir haben keinen großen Unterschied zwischen den von uns getesteten Ballaststoffergänzungen gesehen. Sie scheinen austauschbar zu sein. Unabhängig davon, welches der Präparate Sie wählen: Es scheint, dass Ihr Mikrobiom es Ihnen mit mehr Butyrat danken wird“, sagte Prof. Lawrence David von der Duke Universität in Durham.
In einer zweiten Studie fand das Team heraus, dass Darmbakterien innerhalb eines Tages auf die Gabe von Ballaststoffen reagierten, was die Bakteriengesellschaft und deren Aktivität im Darm deutlich veränderte. Die Umstellung auf mehr Ballaststoffe bringt deshalb schnell gesundheitliche Vorteile, wobei man sich über deren Art kaum Gedanken zu machen braucht: „Es kann einfach ein ballaststoffreiches Lebensmittel sein. Menschen, die bereits viele Ballaststoffe aßen, die aus Pflanzen wie Bohnen, Blattgemüse und Zitrusfrüchten stammen, hatten bereits sehr gesunde Mikrobiome“, sagte Dr. Zack Holmes aus dem Forschungsteam.
Ballaststoffe stecken unter anderem in Vollkornprodukten, Weizen- oder Haferkleie, Flohsamenschalen oder Leinsamen, Hülsenfrüchten, Nüssen, Obst sowie in Gemüse, hier vor allem in Kohlarten, Möhren und Kartoffeln.