21.09.2020
In Japan haben die meisten Wohnungen eine Badewanne, und ein heißes Bad zählt dort zu den traditionellen Lebensgewohnheiten. Dies scheint sich bei Personen mit Typ-2-Diabetes positiv auszuwirken: Patienten, die regelmäßig heiß badeten, hatten deutlich bessere Werte als jene, die nur selten badeten.
Im Schnitt baden die Menschen in Japan 4,2-mal pro Woche für 16 Minuten. Im Vergleich zu Menschen, die weniger als viermal pro Woche ein Bad nahmen, hatten Diabetiker, die häufiger in die Wanne stiegen, ein geringeres Körpergewicht, einen niedrigeren BMI, weniger Taillenumfang, einen geringeren Blutdruck und einen niedrigeren Langzeit-Blutzuckerwert (HbA1c). Dies zeigt eine neue Studie, die auf der Jahrestagung der europäischen Fachgesellschaft Diabetes-Forschung (EASD) vorgestellt wurde.
Das Forscherteam um Dr. Hisayuki Katsuyama teilte knapp 1.300 Patienten mit Diabetes in drei Gruppen ein. Wer weniger als einmal pro Woche badete, hatte im Schnitt einen mittleren HbA1c von 7,36, bei ein bis vier Bädern von 7,20 und bei vier oder mehr heißen Bädern pro Woche von 7,1 Prozent.
Auch der BMI verhielt sich entsprechend: Er fiel von 26,7 kg/m² bei den „Bademuffeln“ über 26,0 kg/m² auf 25,5 kg/m² bei den Menschen, die am häufigsten badeten. Der diastolische Blutdruck (der zweite gemessene Wert) sank ebenfalls mit der Anzahl der Bäder pro Woche.
Schon zuvor hatten Studien gezeigt, dass Wärme – beispielsweise Saunieren und heißes Baden – die Blutzuckerkontrolle und den Körperfettanteil verbessert. Dies war jedoch die erste Studie mit einer großen Anzahl von Patienten, die die Auswirkungen des heißen Badens auf den Stoffwechsel von Diabetikern in ihrem normalen Alltag untersucht hat.
ZOU