24.08.2020
Neben Stimmungsschwankungen, Brustspannen oder Kopfschmerzen erleben viele Frauen kurz ihrer Menstruation auch einen plötzlichen Heißhunger auf Pommes, Burger, Kuchen oder Schokolade. Was es damit auf sich hat, haben Forscher der Justus-Liebig-Universität Gießen untersucht.
Die neuen Studienergebnisse zeigen, dass Frauen in der Zeit kurz vor der Menstruation deutlich sensibler auf Bilder von Fast Food und Süßigkeiten reagieren als in anderen Zyklusphasen. Dies berichten die Forscher aus Gießen im Online-Fachblatt ScienceDirect. Verantwortlich dafür könnten die Hormone sein: Je niedriger der Spiegel des Geschlechtshormons Progesteron bei den Frauen war und je stärker ihre durch die Periode bedingten Beschwerden ausfielen, desto leichter fiel es ihnen, ihre Aufmerksamkeit auf Essensreize zu lenken.
Für die Studie hatten die die Forscher in einem Zeitraum von drei Monaten 35 junge gesunde Frauen, die nicht hormonell verhüten, wiederholt ins Labor eingeladen – in der ersten Zyklushälfte, zur Zeit des Eisprungs und in der Zeit kurz vor der Menstruation.
Die Frauen wurden gebeten, Bilder von Lebensmitteln anzuschauen, die besonders kalorienreich oder kalorienarm sind und sollten sie hinsichtlich ihrer Schmackhaftigkeit bewerten. Zur Messung der Aufmerksamkeit und Sensibilität gegenüber den Bildern leiteten die Wissenschaftler die Hirnströme der Frauen mittels Elektroenzephalogramm (EEG) ab und maßen die jeweilige Konzentration des Geschlechtshormons Progesteron.
Zusätzlich machten die Frauen aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen Angaben zu Beschwerden und Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit dem Monatszyklus. Sie berichteten zum Teil von Unwohlsein bis hin zu Schmerzen, aber auch von Beeinträchtigungen in ihren sozialen Beziehungen, beispielsweise im Arbeitsumfeld oder bei ihren Hobbys.
NK