17.07.2012
Alt ist man, wenn einem der Bürgermeister per Brief zum Geburtstag gratuliert. Richtig alt ist man, wenn er zum Händeschütteln persönlich vorbeikommt. Dabei steht immer die eine Frage im Mittelpunkt: Wie sind Sie nur so alt geworden? Die Antworten der Jubilare reichen vom regelmäßigen Spaziergang bis zum täglichen Glas Schnaps, Forscher hingegen haben eine ganz simple Erklärung gefunden.
Sehr alte Menschen sind auffallend oft im September, Oktober und November geboren. Im Umkehrschluss heißt das: Herbst-Geborene leben länger. Zu dieser Erkenntnis sind die Wissenschaftler Leonid Gavrilov und Natalia Gavrilova von der Chicagoer Universität bei ihrer Suche nach dem Geheimrezept hohen Alters gelangt. Die beiden hatten Daten von über 1.500 US-amerikanischen Hundertjährigen gesammelt und ausgewertet.
Um ihre Erkenntnis wasserdicht zu machen, haben die zwei Altersforscher überprüft, ob im Herbst generell mehr Menschen und somit auch lang Lebende geboren werden. Und können dies verneinen.
Schwammig bleibt hingegen die Erklärung, warum gerade die im Herbst Geborenen so lange leben. Leonid Gavrilov macht saisonale Krankheiten wie eine Sommerinfektion dafür verantwortlich. Wer sich in frühen Kindesjahren infiziere, leide das ganze restliche Leben unter den Auswirkungen. Da die Infektion saisonal auftrete, treffe sie nicht jedes Kind gleichermaßen. Andere Forscher sehen die Ursachen in saisonalem Vitaminmangel oder jahreszeitlich schwankenden Hormonspiegeln.
FH