23.02.2012
Wissenschaftler der Watson Clinic and Lakeland Regional Medical Center in Lakeland in den USA haben die Daten des Nationalen Herzinfarktregisters der USA ausgewertet, in dem Informationen von über 2,1 Millionen Patienten erfasst wurden, die wegen eines Herzinfarktes in den Jahren 1994 bis 2006 aufgenommen wurden. Nachdem unvollständige Datensätze aussortiert wurden, konnten die Experten die Informationen von 1.143.531 Patienten analysieren, etwa 40 Prozent der Betroffenen (481.581 Patienten) waren Frauen.
Zum einen fiel auf, dass die Herzinfarktpatientinnen mit 73,9 Jahren durchschnittlich deutlich älter waren als ihre männlichen Leidensgenossen mit 66,5 Jahren. 40 Prozent der Frauen klagten bei Aufnahme im Krankenhaus nicht über die Herzinfarkt-typischen Brustschmerzen. Das Risiko, am Herzinfarkt zu versterben, war um 42 Prozent höher als bei den Männern. Dabei war das Risiko für Frauen ohne Brustschmerzen höher als für die Frauen, die Brustschmerzen beklagten.
Die Wahrscheinlichkeit für Brustschmerzen bei Frauen stieg dabei mit dem Alter. Je jünger die Frauen waren, desto weniger typische Herzinfarktbeschwerden hatten sie. Das – so die Autoren der Studie – sollte zu denken geben: Fehlende Brustschmerzen führen den Experten zufolge häufig zu einer verspäteten Diagnose. Zudem würden Patienten mit weniger Beschwerden oft weniger energisch behandelt. Das führe unabhängig vom Geschlecht dazu, dass die Patienten ein höheres Risiko haben, wegen des Herzinfarktes zu versterben.
KK