22.01.2014
Wer mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert wird, hat offenbar bessere Chancen, wenn dies tagsüber an einem normalen Arbeitstag erfolgt. Das berichten US-Forscher online im British Medical Journal nach Auswertung von Daten von fast 1,9 Millionen Patienten.
Allgemein erhöhte sich die Gefahr, an einem Herzinfarkt nach Einlieferung ins Krankenhaus oder dem Monat danach zu sterben, um fünf Prozent, wenn Patienten nicht zu regulären Arbeitszeiten in die Klinik kamen. Das würde allein für die USA jährlich etwa 6.000 zusätzliche Todesfälle bedeuten, errechneten die Wissenschaftler. Lag eine spezielle Form des Herzinfarkts vor, die sogenannte ST-Hebung, verzögerte sich bei einer Klinikeinlieferung in der Nacht oder am Wochenende die Zeit zwischen Ankunft in der Klinik und der lebensrettenden Herzkatheder-Behandlung, um fast 15 Minuten. Die Gefahr, an dem Herzinfarkt zu sterben, könnte sich so um bis zu 10 bis 15 Prozent erhöhen, setze man die Annahme voraus, dass die Gefahr mit der verstreichenden Zeit ansteigt, so die Forscher.
Schon frühere Studien hatten auf diesen Zusammenhang hingedeutet - auch andere Erkrankungen betreffend. Die aktuelle Übersichtsarbeit, in der die Ergebnisse aus insgesamt 48 Studien mit fast 1,9 Millionen Patienten aus den USA, Kanada und Europa einbezogen wurden, konnte dies nun bestätigen. Die Forscher regen weitere Studien an, die untersuchen sollen, ob es abhängig von Tageszeit oder Wochentag eventuell Unterschiede in der Qualität der Versorgung von Herzinfarkt-Patienten gibt, zum Beispiel in Bezug auf die Zahl des Personals oder dessen Kompetenz.
HH