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30.11.2021
Studien zufolge hat jeder zweite Mensch mit Herzinsuffizienz (Herzschwäche) einen Eisenmangel, wobei die Häufigkeit mit der Schwere der Erkrankung zunimmt – ein Teufelskreis, denn der Eisenmangel kann die Erkrankung verstärken. Fachleute raten deshalb dazu, den Eisen-Wert überprüfen zu lassen.
„Ein routinemäßiges Überprüfen des Eisenstoffwechsels ist bei Patientinnen und Patienten mit Herzschwäche besonders wichtig“, sagte der Kardiologe Prof. Dr. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Das Herz hat einen hohen Energiebedarf und benötigt Eisen unter anderem, um auf Stress reagieren zu können. Der Eisen-Spiegel lässt sich durch einen Bluttest leicht bestimmen.
Ursachen für einen Eisenmangel sind zum Beispiel Mangelernährung, starke Menstruationsblutungen oder auch unbemerkte Blutungen, etwa im Magen-Darmtrakt. Menschen mit Herzinsuffizienz nehmen häufig nicht genügend Eisen über den Darm auf. Bei etwa der Hälfte von ihnen wirken deshalb auch keine Tabletten: Sie sind auf Infusionen angewiesen.
„Ein unbehandelter Eisenmangel kann Folgen für den Krankheitsverlauf bei herzkranken Menschen haben. Betroffene sollten daher bei Verdacht auf Eisenmangel zur Abklärung ihren Arzt aufsuchen“, sagte Dr. Thomas M. Helms, Vorsitzender der Deutschen Stiftung für chronisch Kranke. Anzeichen für einen Eisenmangel sind beispielsweise Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Leistungsabfall und eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten. Diese Symptome bessern sich im Allgemeinen nach einer Infusion, und die Lebensqualität der Betroffenen steigt spürbar.