08.01.2019
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG ) hat für Gebärmutter-Entfernungen und Mandel-OPs Entscheidungshilfen veröffentlicht. Zusätzlich zur Zweitmeinung eines anderen Arztes sollen diese Informations-Broschüren es den Patienten leichter machen, verschiedene Meinungen und Therapiemöglichkeiten gegeneinander abzuwägen. Mit ihrer Hilfe kann der Patient die für ihn beste Entscheidung für oder gegen eine OP treffen.
Seit Ende 2018 gibt es eine Richtlinie, nach der Ärzte ihren Patienten darauf hinweisen müssen, dass diese sich vor bestimmten planbaren Operationen kostenlos eine Zweitmeinung bei einem weiteren unabhängigen Facharzt einholen können. Zunächst gilt diese Richtlinie für Operationen bei Mandelentzündungen und Gebärmuttersenkungen.
Bei vielen Erkrankungen stehen mehrere Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Die Beratung von Ärzten kann sehr unterschiedlich sein: Während der eine eher konservativ oder abwartend behandelt, rät ein anderer möglicherweise zu einer Operation. Auch die Situation des betreffenden Patienten kann die Entscheidung für oder gegen eine Operation beeinflussen.
Das Zweitmeinungsverfahren dient dazu, dass Patienten sich in Ruhe mit den verschiedenen Möglichkeiten auseinandersetzen können, die ihnen zur Verfügung stehen. Zur Unterstützung für die Entscheidungsfindung hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen insgesamt sechs Entscheidungshilfen erstellt, die regelmäßig aktualisiert werden. Dort finden Patienten auch Hinweise auf weitere Behandlungsmöglichkeiten.
Klaus Koch, Leiter des Ressorts Gesundheitsinformation im IQWiG meint zu dem neuen Angebot: „Auch wenn das Zweitmeinungsverfahren hinter diesen Aufträgen steht, wäre es natürlich sinnvoll, unsere Entscheidungshilfen schon bei der ‚ersten‘ Meinung zu berücksichtigen.“
ZOU