Dr. Karen Zoufal
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30.03.2021
Menschen, die während der Corona-Pandemie von zu Hause arbeiten, schlafen länger. Das muss aber keinem Chef Sorgen machen und den Langschläfern kein schlechtes Gewissen, denn die Produktivität bleibt genauso hoch wie im Büro. Das ist das Ergebnis einer Studie aus Schweden, die bei „BMC Public Health“ erschienen ist.
Forscher haben die körperliche Aktivität und die Produktivität von Menschen im Büro und im Home Office miteinander verglichen. Sie stellten fest, dass sich die Menschen bei Heimarbeit ebenso viel bewegten wie die Büro-Mitarbeiter und auch zu vergleichbaren Arbeitsergebnissen kamen: 60 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Produktivität unverändert war, bei 20 Prozent war sie gestiegen, und 15 Prozent hatten einen Rückgang festgestellt. Überrascht waren die Forscher jedoch davon, dass die Studienteilnehmer bei der Arbeit im Home Office durchschnittlich 34 Minuten länger schliefen.
„Die Menschen haben sich ihre Zeit anders eingeteilt, mehr geschlafen und waren kürzer wach, aber sie haben immer noch acht Stunden am Tag gearbeitet. Wir glauben, dass sie zusätzliche Zeit zum Ausruhen gefunden haben, weil sie keine Zeit brauchten, um sich auf die Arbeit vorzubereiten und für den Weg dorthin“, sagte Studienautor David Hallman, Dozent für Arbeitsmedizin an der Universität Gävle. Schlafmangel ist ein wachsendes gesellschaftliches Problem: „Viele Menschen schlafen zu wenig. Das kann auf lange Sicht zu vielen gesundheitlichen Problemen führen und das Leben verkürzen. Eine halbe Stunde mehr Schlaf pro Nacht bedeutet viel“, sagte Hallmann.
Quelle: 10.1186/s12889-021-10582-6