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11.09.2023
Wettbewerbe mit scharfem Essen sind schon seit Jahren beliebt. Aktuell warnt die Polizei Dortmund und das BfR vor der sogenannten „Hot Chip Challenge“, die unter Kindern und Jugendlichen in sozialen Medien kursiert: Dabei werden Tortilla-Chips aus Mais verzehrt, die stark mit dem scharfen Chilistoff Capsaicin gewürzt sind. Der Konsum wird dabei in Videos oder Fotos dokumentiert.
Vereinzelt hat dies schon zu Notarzteinsätzen geführt: So berichtete die Polizei Dortmund aktuell von zwei Minderjährigen, die nach dem Verzehr solcher scharfer Chips gesundheitliche Probleme erlitten hatten. „Erworben wird das Produkt über den Internet-Versandhandel oder Kioske, die dafür sogar teilweise in den Sozialen Medien werben. Die Verpackungen sind der Form eines Sargs nachempfunden“, schreibt die Polizei Dortmund in einer Pressemeldung. Auch aus anderen Schulen gebe es Meldungen darüber, dass Schülerinnen und Schüler diese Chips mit sich führen.
Für Kinder besonders riskant
Auch das BfR warnt vor den gesundheitlichen Risiken, die beim übermäßigen Verzehr solcher Lebensmittel auftreten können: Sie können zu Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Bluthochdruck führen. Kinder reagieren besonders empfindlich auf scharfe Chili-Produkte, und es seien laut BfR bereits schwerwiegende Vergiftungen bei kleinen Kindern durch die Aufnahme von Chilizubereitungen bekannt. Daher sollten scharfe Produkte wie Chilisaucen zu Hause so aufbewahrt werden, dass sie für kleine Kinder unerreichbar sind.
Die BfR-Experten gehen davon aus, dass die Schärfe, die von Erwachsenen bei einer Mahlzeit akzeptiert wird, maximal einer Dosis von 5 Milligramm Capsaicin je Kilogramm Körpergewicht zugeordnet werden kann. Das entspräche einer Aufnahme von 300 mg Capsaicin durch einen 60 Kilogramm schweren Erwachsenen über eine Mahlzeit.