07.06.2019
Hunde lassen sich anstecken, wenn ihr Herrchen unter Stress steht. Das zeigt eine neue Studie der Universität Linköping in Schweden. Die Wissenschaftler glauben, dass Hunde den Stresslevel ihres Besitzers widerspiegeln, und nicht umgekehrt. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht.
Über mehrere Monate verfolgten die Forscher den Stresspegel bei 58 Hunden und ihren Besitzern, indem sie die Konzentration des Stresshormons Cortisol in den Haaren von Mensch und Hund bestimmten. „Wir haben festgestellt, dass der Cortisolspiegel beim Hund und seinem Besitzer über einen längeren Zeitraum synchron war“, sagte Ann-Sofie Sundman vom Institut für Physik, Chemie und Biologie der Universität Linköping, Hauptautorin der Studie und Doktorin für Verhaltensforschung.
Die Forscher untersuchten mit Hilfe von Fragebögen auch, ob der Stress mit Persönlichkeitsmerkmalen korreliert. Daraus ergab sich, dass sich die Hundepersönlichkeit langfristig kaum auf den Stresspegel auswirkte, die Persönlichkeit der Besitzer hingegen stark. Das ließ die Forscher folgern, dass der Hund den Stress seines Besitzers widerspiegelt.
Für die Studie wurden 25 Border Collies und 33 Shetland-Schäferhunde untersucht, die sich alle im Besitz von Frauen befanden. Die Besitzerinnen und die Hunde stellten im Abstand einiger Monate zwei Haarproben zur Verfügung. Da auch körperliche Aktivität den Cortisolspiegel erhöhen kann, wurde diese bei den Hunden eine Woche lang mit einem Aktivitätshalsband aufgezeichnet.
ZOU