Lena Höppner
|
07.12.2021
Sich mit einem Hund zu beschäftigen, senkt das Stresslevel: Verschiedene Studien zeigen, dass durch Hunde die Oxytocin-Spiegel steigen, während die Cortisol-Spiegel im Blut sinken. Oxytocin sorgt allgemein für ein wohliges, gutes Gefühl und wird auch als Kuschelhormon bezeichnet. Cortisol zählt zu den Stresshormonen und wird in Situationen ausgeschüttet, die für den Körper gefährlich oder besonders anstrengend sind. Schwedische Forscher fanden heraus, dass Hundebesitzer, die ihr Tier häufig küssen, deutlich höhere Oxytocin-Spiegel hatten. Für die Hunde galt dies gleichermaßen. Dafür analysierten sie die Blutproben von 10 weiblichen Besitzern und ihren Labrador-Rüden, die über 60 Minuten mit ihren Hunden interagierten. Sie bestimmten den Cortisol- und Oxytocin-Spiegel.
Hunde helfen bei der Verarbeitung von Kriegserlebnissen
Wissenschaftler aus Amerika erforschten auch den Einfluss von Therapiehunden bei posttraumatisch belasteten ehemaligen Soldaten. Sie zeigten, dass die Veteranen von einem Hund profitieren: Die Symptome ihrer posttraumatischen Belastungsstörung nahmen ab und der Stress reduzierte sich. Durch den Kontakt zu anderen Hundebesitzern konnten sie auch der sozialen Isolation entfliehen und machten sich weniger Selbstvorwürfe. In der Studie untersuchten die Forscher 48 ehemalige Soldaten mit einer posttraumatischen Belastungsstörung. Sie teilten zwei Gruppen ein, wobei die eine Gruppe einen Therapiehund für 12 Monate inklusive eines Trainingsprogramms erhielt. Die andere Gruppe bekam keinen Hund.
Hunde sind gut fürs Herz
In einer Metaanalyse aus Kanada stellten die Autoren fest, dass Hunde das Risiko von schweren Herz-Kreislauf-Ereignissen reduzieren. Davon profitieren auch Patienten, die bereits einen Schlaganfall oder Herzinfarkt hatten. Um etwa 65 Prozent sinkt das Risiko, an den Folgen eines Herzinfarktes zu sterben, wenn die Betroffenen einen Hund besitzen. Dies liegt den Wissenschaftlern zufolge vermutlich daran, dass sich Hundebesitzer mit ihrem Tier häufiger bewegen. Durch das Gassi gehen entstehen gleichzeitig auch soziale Kontakte zu anderen Besitzern, was das Risiko einer Vereinsamung und Depression sinken lässt. Insgesamt werteten die Verfasser 10 Studien aus. In einer nächsten Studie wollen sie nun untersuchen, wie sich die Herzgesundheit im Detail durch einen Hund verbessert.
Wer nicht ausreichend Zeit hat, sich dauerhaft um einen Hund zu kümmern, kann auch in örtlichen Tierheimen nachfragen. Dort gibt es immer Hunde, die sich über einen Paten zum Spiele und Gassi gehen freuen.
Quelle: https://doi.org/10.1089/acm.2018.0179; https://doi.org/10.1089/acm.2018.0179; https://doi.org/10.1161/CIRCOUTCOMES.119.005554