"Hochsaison haben die kleinen Blutsauger gewöhnlich von März bis Ende Oktober, je nach Wetterlage auch bis November", informiert der Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. Folgende fünf Krankheiten übertragen Zecken beim Hund:
Borreliose: Sie ruft bei vielen Hunden akute Gelenkentzündungen hervor. Auch Fieber, Müdigkeit oder Leistungsabfall, Lähmungen oder andere neurologische Ausfallerscheinungen zählen zu den Symptomen. Es handelt sich um eine der häufi gsten durch Zecken übertragenen Erkrankungen.
Anaplasmose: Akut erkrankte Hunde leiden zum Teil unter hohem Fieber, zeigen sich schwach und fressen nicht mehr. Durch Gelenkentzündungen kann es zu Lähmungen kommen. Manche Hunde sterben an der Infektion.
Babesiose: Betroffene Hunde bekommen Fieber und fressen nicht mehr. Später kommt es zu Durchfall und Erbrechen gefolgt von akutem Nierenversagen. Die Erkrankung bezeichnen Experten auch als Hundemalaria.
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME): Im Gegensatz zum Menschen erkranken Hunde nur selten daran. Die Erkrankung schädigt das zentrale Nervensystem mit Hirnhaut- oder Gehirnentzündungen.
Ehrlichiose: Ein bis zwei Wochen nach der Ansteckung bricht die Krankheit aus. Es kommt zu wiederkehrendem Fieber, Appetitlosigkeit, Atemnot und Blutungen. Später tritt oft dauerhaft eine Blutarmut auf.
"Hunde sollte man deshalb auf jeden Fall nach jedem Spaziergang nach Zecken absuchen", rät der Fachverband. Zu den bevorzugten Zecken-
Andockstellen zählen die gefäßreichen, dünnhäutigen Partien an Kopf, Hals, Schultern und Achseln.
Absuchen allein reicht nicht
Mit einer speziellen Zeckenzange oder einem -haken lassen sich die Zecken fassen und unter sanftem Zug aus der Haut ziehen. Keinesfalls versuchen, die Plagegeister zuvor mit Öl oder anderen Flüssigkeiten abzutöten. Gerade im Todeskampf bringen die blutsaugenden Parasiten ihren möglicherweise infektiösen Speichel vermehrt in die Wunde ein.
Das alleinige Absuchen des Tieres sorgt nicht für genügend Sicherheit. Selbst Fachleute übersehen die eine oder andere Zecke. Hier hilft es, die Tiere vor ungebetenem Besuch zu schützen oder den kleinen Biestern den Appetit zu verleiden. Dazu bietet die Apotheke verschiedene Präparate an.
Hilfe aus der Apotheke
Spot-on-Präparate schrecken Zecken zum einen ab, zum anderen besitzen sie eine abtötende Wirkung. Frauchen oder Herrchen tragen sie direkt auf die Haut im Nacken der Hunde auf, bei großen Tieren zusätzlich auf die Haut im hinteren Rückenbereich. Der Wirkstoff verteilt sich innerhalb eines Tages über den ganzen Körper und lagert sich in die oberste Hautschicht ein. Die Behandlung nach den Vorgaben des Beipackzettels wiederholen.
Halsbänder geben den Wirkstoff, der Zecken abtötet, kontinuierlich ab. Er verteilt sich ebenfalls über den gesamten Tierkörper und lagert sich in die oberste Hautschicht ein. Gelegentliches Schwimmen oder Regen vermindern die Wirkung nicht.
Peter Erik Felzer