Hunde wissen, was wir fühlen

26.06.2018

Oft herrscht zwischen Hund und Herrchen ein seltsames Einverständnis – manche sagen sogar, dass beide sich im Laufe der Jahre auch äußerlich immer ähnlicher werden. Aber Hunde können auch die Stimmungslage fremder Menschen erkennen, wie italienische Forscher berichten.

In einer Studie fanden die Wissenschaftler der Università di Bari Aldo Moro heraus, dass Hunde anhand von Stimme, Körpergeruch und -haltung sowie von Gesichtsausdrücken einschätzen können, wie sich ihr menschliches Gegenüber fühlt. Zeigten die auf Fotos dargestellten Menschen Anzeichen von Ärger, Furcht oder Freude, drehten die tierischen Probanden ihren Kopf nach links. Auch ihre Herzfrequenz stieg und sie begannen erst später, wieder zu fressen – beides seien Anzeichen für Stress, der mit einer möglichen Bedrohung verbunden ist, erklären die Forscher. Ein überraschtes Gesicht beim Menschen wurde mit einer Kopfdrehung nach rechts und Zeichen der Entspannung quittiert, da die Hunde diesen Ausdruck wohl nicht als bedrohlich empfanden.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass auch das Gehirn eines Hundes Emotionen asymmetrisch verteilt, wie Marcello Siniscalchi, der Erstautor der Studie berichtet: „Offenbar werden erregende, negative Emotionen von der rechten Hirnhälfte verarbeitet, positive Informationen eher von der linken.“ Die Ergebnisse stützen die Annahme, dass gerade die rechte Hirnhälfte dabei hilft, Flucht- oder Kampfsituationen zu erkennen. In der aktuellen Studie, die im Fachblatt „Learning & Behavior“ veröffentlicht wurde, konfrontierten die Forscher 26 Hunde in verschiedenen Situationen mit Bildern unterschiedlicher Stimmungslagen.