Frauengesundheit

Hydrogel-Implantat gegen Endometriose?

NAS  |  18.07.2024

Forschende haben ein Implantat aus Hydrogel entwickelt, das die Ausbreitung von Endometriose stoppen könnte. Die Erkrankung betrifft mindestens jede zehnte Frau. Gleichzeitig dient das Implantat als Verhütungsmittel.

Junge Frau, hat Unterleibschmerzen.
Starke Unterleibschmerzen, vor allem während der Periode, sind das Leitsymptom bei Endometriose.
© nensuria/iStockphoto

Hydrogel ist ein Gel aus einem Kunststoff, das Wasser binden kann. Es wird vielfältig eingesetzt, unter anderem in Kontaktlinsen, zur Freisetzung von Medikamenten im Körper oder in Feuchtigkeitscremes. Forschende haben nun erstmals ein Hydrogel-Implantat entwickelt, das in die Eileiter von Frauen eingesetzt werden kann und zwei Funktionen erfüllt: Einerseits wirkt das Implantat als Verhütungsmittel, andererseits könnte es durch die Blockade der Eileiter auch die Entstehung und Ausbreitung von Endometriose verhindern.

Endometriose durch Blockade der Eileiter verhindern

Die Entstehung von Endometriose ist bis heute nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass während der Menstruation Blut durch die Eileiter zurück in die Bauchhöhle fließt. Dieses Blut enthält Zellen der Gebärmutterschleimhaut, die sich in der Bauchhöhle ansiedeln und Entzündungen, Schmerzen und die Bildung von Narbengewebe verursachen können.

Das entwickelte Implantat ist etwa zwei Millimeter lang und könne ohne eine Operation eingesetzt werden. Im Eileiter schwelle es dann auf mehr als die doppelte Größe an und wirke wie eine Barriere, die weder Spermien noch Blut durchlasse. Das Implantat lasse sich mit UV-Licht oder einer speziellen Flüssigkeit abbauen, sodass es nicht operativ entfernt werden muss, sollte eine Patientin den Eingriff rückgängig machen wollen.

Noch sind viele Fragen offen

Bis zur Marktreife müssen noch einige Studien folgen, berichten die Forschenden der Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich) und der Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa). Unter anderem müsse getestet werden, wie sich das Hydrogel-Implantat über längere Zeit im Eileiter verhält, gerade auch bei Aktivitäten wie Sport. Außerdem müsse geklärt werden, ob Endometriose im Bauchraum überhaupt allein durch die Blockade der Eileiter verhindert oder gebremst werden kann. Hierzu wollen die Forschenden klinische Datensätze von Endometriose-Patientinnen analysieren.

Quelle: DOI 10.1002/adma.202310301

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