11.02.2014
Enge Sitze, kaum Beinfreiheit und die Arme des Nachbarn auf der Armlehne: Wer eine Flugreise antritt, fühlt sich nicht selten wie in einer Sardinenbüchse. Dies könnte sich in Zukunft ändern, auch wenn die Flugzeugkabine die gleiche bleibt. Forscher tüfteln derzeit an einer Methode, wie sich mithilfe der Virtuellen Realität der Komfort für Flugreisende erhöhen ließe.
Dank spezieller Projektionstechnik könnte es zukünftig möglich sein, die Flugkabine durchsichtig erscheinen zu lassen, ebenso die Sitze vor einem. Diese wären zwar nicht wirklich weg, doch immerhin entstünde der Eindruck, dass es so ist. Freie Sicht auf die Landschaft wie in einem gläsernen Flugzeug, eine tropische Insel oder ein Bachlauf im Wald: Mithilfe der Virtuellen Realität lasse sich nahezu jede denkbare Szene darstellbar, so die Forscher vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Stuttgart.
In dem von ihnen entwickelten Flugzeugkabinenaufbau werde dies dadurch ermöglicht, dass die Kabine nahezu komplett aus Bildschirm- und Projektionsflächen bestehe, erläutern die Wissenschaftler. Projektoren lassen Bilder an den Kabinenwänden erscheinen, und im Boden sind Flachbildfernseher verbaut. In ersten Versuchen habe sich bereits gezeigt, dass die entwickelten Szenarien den Testpersonen ein Gefühl von mehr Komfort und Geräumigkeit vermitteln, und die Zeit schneller vergeht, berichten die Forscher. Science Fiction Kenner fühlen sich an das Holodeck von Raumschiff Enterprise erinnert. Darin konnten die Raumfahrer der TV-Serie zum Zeitvertreib Abenteuer in vom Computer erstellten, künstlichen Welten erleben.
IAO/HH