Baby & FamilieGesundheit

Richtiges Verhalten bei Gewitter: Was tun?

NAS  |  30.07.2024

Kein Sommer ohne Blitz und Donnerschlag: Durch die Klimaerwärmung wird die Gefahr, die von Gewittern ausgeht, von Jahr zu Jahr größer - auch in Deutschland. Wie verhalten sich Eltern und Kinder bei einem Gewitter richtig?

Mann, wird von einem Unwetter überrascht.
Wer von einem Gewitter überrascht wird, sollte so schnell wie möglich Schutz in festen Gebäuden oder im Auto suchen.
© Chalabala/iStockphoto

Erst letzte Woche wurde eine Familie bei einem Blitzschlag in Delmenhorst schwer verletzt, eine Jugendliche ist an den Folgen gestorben. Häufig wird unterschätzt, wie gefährlich ein Unwetter sein kann: Blitze haben durch Strom, Hitze, Druckwellen und elektromagnetische Fernwirkung eine vierfache Zerstörungskraft. Pro Jahr sind laut einer Pressemeldung der Stiftung Kindergesundheit etwa 800 Menschen in Deutschland direkt durch Blitze betroffen, davon gibt es durchschnittlich rund 130 Verletzte und drei bis sieben Todesfälle. Um die Gefahr bei einem Gewitter möglichst gering zu halten, rät die Stiftung, folgende Regeln zu beachten. 

1. Nicht duschen und alle Stecker ziehen

In Häusern ohne Blitzableiter kann ein Blitz alle Leitungen für Wasser, Strom, Heizung und Telefon unter Strom setzen. Bei Gewitter gilt daher: Keine Leitungen berühren, alle Stecker von Elektrogeräten und Antennenstecker von Radio- und Fernsehgeräten rechtzeitig herausziehen und auch Computer vom Netz nehmen. Außerdem nicht duschen oder in die Badewanne steigen und nur Telefone ohne Kabel benutzen.

2. Nicht im Freien aufhalten

Große Gefahr besteht beim Aufenthalt im Freien, besonders am Rand von Wäldern, im Wasser oder beim Zelten. Daher gilt: Runter vom Fahrrad, raus aus dem Wasser und am besten Schutz in festen Gebäuden suchen. Der Aufenthalt in einem Zelt ist bei Gewittern genauso gefährlich wie das Verweilen im Freien. Wer mit einem Boot unterwegs ist, sollte schnell anlegen und sich mit einem Mindestsicherheitsabstand von 30 Metern vom Ufer entfernt aufhalten.

3. Freistehende Bäume meiden

Bei einem Unwetter niemals Schutz unter einem freistehenden Baum suchen! Bauernregeln wie "Vor Eichen sollst du weichen, Buchen sollst Du suchen" sind ein Mythos. Im Wald am besten in der Mitte zwischen den Bäumen bleiben. Optimal ist ein Abstand von etwa zehn Metern zu Bäumen und Ästen. Auch auf Hügelkuppen, an Hecken, Waldrändern und Wassergräben sollte man sich nicht aufhalten.

4. Gegenstände aus Metall meiden

Während eines Gewitters sollte man die Berührung von Metallgegenständen vermeiden. Sonst könnte man durch die so genannte elektromagnetische Induktion auch dann einen Schlag bekommen, wenn der Blitz einige hundert Meter entfernt niedergeht. Zu vermeiden sind auch Metallzäune und Weidezaunanlagen. Auch Drahtseile, nasse Kletterseile und eiserne Leitern im Gebirge sind tabu.

5. In die Hocke gehen

Ist weit und breit kein Schutz vor dem Gewitter zu finden, heißt es: weg mit dem Regenschirm! Nicht stehenbleiben oder sich hinlegen, am besten in die Hocke gehen (nicht mit den Knien den Boden berühren), Kopf einziehen, Arme an die Brust, Füße eng schließen. In einer Gruppe sollte jeder einzeln in der Hocke bleiben und keine andere Personen oder Tiere mit den Händen berühren.

Generell besteht in einem geschlossenen Auto mit Metallkarosserie keine Gefahr. Die Stiftung Kindergesundheit rät aber dazu, nicht unter Brücken zu parken. Schutz besteht auch in der Bahn oder im Flugzeug sowie unter Hochspannungsdrähten, in der Mitte zwischen den Masten.

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