29.02.2016
Den 346 Schließungen stehen nur 154 Neueröffnungen gegenüber. Dabei wurden vor allem Einzelapotheken geschlossen. Teilweise konnten Schließungen durch den Übergang in Filialapotheken aufgefangen werden. Das zeigen die aktuellen Berechnungen der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V. auf Basis der von den Landesapothekerkammern gemeldeten Apothekenbetriebserlaubnisse. Den bisherigen Höchststand an Apotheken in Deutschland hatte es im Jahr 2008 gegeben (21.602). Mit 25 Apotheken pro 100.000 Einwohner liegt Deutschland weiterhin unter dem EU-Durchschnitt (31 Apotheken).
"Die sinkende Zahl an Apotheken in Deutschland hat nicht eine, sondern viele Ursachen", sagt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. "Der Wettbewerb zwischen den Apotheken auf lokaler Ebene ist intensiv. Gerade kleinere Apotheken können da in betriebswirtschaftliche Schieflagen geraten. Auch die Suche nach pharmazeutischem Fachpersonal oder nach einem Nachfolger für den älter werdenden Inhaber ist auf dem Land oft schwierig." Vor allem seien die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen auf Bundesebene nicht optimal, so Schmidt. Niedergelassene Apotheker und ihre potentiellen Nachfolger bräuchten Planungssicherheit, um Investitionen in die Zukunft angehen zu können. Daran fehle es aber, gerade im Hinblick auf eine berechenbare Entwicklung der Vergütung. Eine jederzeit und überall funktionierende Arzneimittelversorgung durch öffentliche Apotheken brauche verlässliche wirtschaftliche und ordnungspolitische Rahmenbedingungen, fordert der ABDA-Präsident.
ABDA