09.12.2016
Es ist die Generation der sogenannten Babyboomer, die mittlerweile jenseits der 50 angelangt ist und offenbar Cannabis für sich entdeckt hat – zum Teil schon vor langer Zeit. In dieser Generation konsumieren mehr Menschen die Droge als in irgendeiner Generation zuvor, wie Forscher jetzt im Fachblatt Addiction berichten. Wie eine Auswertung der Antworten von mehr als 47.000 Befragten über 50 ergab, stieg die Nutzung von Marihuana zwischen den Jahren 2006 und 2013 um 71 Prozent an. Senioren mit 65 Jahren und darüber konsumierten jedoch deutlich weniger Cannabis als Studienteilnehmer zwischen 50 und 64 Jahren, so das Ergebnis von Dr. Benjamin Han vom Center for Drug Use and HIV Research (CDUHR) und der New York University. Nur fünf Prozent der Teilnehmer war zudem der Meinung, ein- oder zweimal pro Woche Cannabis zu konsumieren sei ein Risiko für ihre Gesundheit.
Die Mehrheit derer, die Marihuana konsumierten, hatte dies zum ersten Mal als Teenager getan. Das bedeute, dass viele der derzeitigen Nutzer dies entweder fortgesetzt oder wieder damit angefangen hätten, so die Forscher. Nur vier Prozent hatten ihren ersten Kontakt mit der Droge mit über 35. Es sei sehr wahrscheinlich, dass die meisten älteren Konsumenten zumindest etwas Erfahrung mit Cannabis hätten, meint Studienautor Dr. Joseph J. Palamar. Sorgen bereitet den Forschern jedoch, dass gerade bei älteren Menschen eine Kombination von Cannabis mit anderen Substanzen, wie verschreibungspflichtigen oder freiverkäuflichen Medikamenten, der Gesundheit schaden könne. In Anbetracht der Überalterung der US-Bevölkerung stehe man vor einer noch nie gesehenen Zahl älterer Cannabis-Nutzer. Es sei dringend notwendig zu verstehen, wie viele es tatsächlich seien und wie sich Cannabis auf ältere Menschen auswirke, so das Fazit der Forscher.
HH