30.09.2014
Von der akuten Form dieser auch Urtikaria genannten Hautreaktion ist jeder Vierte im Laufe seines Lebens irgendwann einmal betroffen. Bei der akuten Form verschwinden die Beschwerden nach wenigen Tagen oder Wochen meist von allein wieder. Deshalb wird die akute Nesselsucht auch nur symptomatisch behandelt. Eine aufwendige Ursachensuche ist nicht nötig.
Bei vielen Betroffenen aber wird die Krankheit chronisch, d.h. die Beschwerden treten dauerhaft oder in Schüben länger als sechs Wochen auf. Hier muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Die Erkrankung wird von Hautärzten behandelt, es gibt auch spezialisierte Zentren, die sich vorwiegend um Patienten mit sehr schweren Formen der Urtikaria kümmern. Alleine in Deutschland leiden etwa eine Million Menschen unter der chronischen Form der Nesselsucht. Diese kann mit einer erheblichen psychischen Belastung verbunden sein und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. "Aus Studien wissen wir, dass die Lebensqualität von Patienten mit chronischer Urtikaria der von Menschen mit schweren Herzerkrankungen entspricht", so Dr. Petra Staubach vom urticaria network. Neben der medikamentösen Therapie ist es wichtig, die Ursache zu ermitteln, um diese meiden oder wenn möglich beseitigen zu können.
Insgesamt hat aber auch die chronische Form eine gute Prognose, selbst wenn der Auslöser nicht identifiziert werden kann. Sie heilt in der Regel auch ohne Therapie irgendwann von allein ab. Nichtsdestotrotz, auch um die Aufmerksamkeit für das Krankheitsbild zu erhöhen, Patienten aufzuklären und ihnen die Möglichkeit zu geben, einen qualifizierten Arzt zu finden, wurde 2014 das erste Mal der Welt-Urtikaria-Tag initiiert. In Deutschland und in vielen anderen Ländern finden am 1. Oktober Ärzte- und Patientenveranstaltungen zum Thema Nesselsucht statt. Betroffene und Interessierte können sich auf der englischsprachigen Internetseite zum Welt-Urtikaria-Tag informieren.
FH