ZOU
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02.04.2024
„Entscheidungsträger in der Gesundheitspolitik beteuern, man habe alles in ihrer Macht Stehende getan, um die Medikamentenmangelsituation in den Griff zu bekommen. Von Seiten der Kassen wird uns versichert, dass sich die Lage entspannt habe und dass weitere politische Maßnahmen, die zusätzliche Kosten verursachen würden, nicht notwendig seien. Die Realität in unseren Praxen sieht leider anders aus, wie unsere Umfrage zeigt. Wir können keine Entwarnung bezüglich des Mangels bei Kinderarzneimitteln geben. Unter diesen Bedingungen ist eine leitliniengerechte Behandlung unserer Patientinnen und Patienten nicht möglich“, sagte Dr. Michael Hubmann, Präsident des BVKJ.
Der Verband hatte 1.300 Mitglieder befragt, von denen 99 Prozent immer noch von einem Engpass vor allem bei Antibiotika berichteten. Aber auch Asthma- und ADHS-Medikamente waren nicht ausreichend verfügbar. Weniger als zehn Prozent der Kinder- und Jugendärzte hatten angegeben, dass der Mangel ihre Versorgungsqualität nicht oder nur geringfügig beeinträchtige.
Das Suchen nach Alternativen kostet die Ärzte Zeit, die ihnen für die Patienten fehlt: Die meisten schätzten den Zeitverlust für das Erstellen von Ersatzrezepten auf zwei bis fünf Stunden pro Monat, fast jeder fünfte verwendete darauf sogar noch mehr Zeit.