20.06.2017
Forscher arbeiten an einer Art Impfung, mit deren Hilfe sich die Cholesterinwerte senken lassen und die folglich vor Herz- und Gefäßkrankheiten schützen würde. Was bei Mäusen schon funktioniert, soll bald in klinischen Studien getestet werden.
Genetisch modifizierte Mäuse lassen sich offenbar mit einem Molekül immunisieren, das den Körper dazu bringt, Antikörper gegen ein bestimmtes Enzym zu produzieren. Das Enzym mit dem Kürzel PCSK9 ist dafür verantwortlich, dass „schlechtes“ LDL-Cholesterin im Blut nicht abgebaut wird. Wurde Mäusen, die zuvor fettreiches Futter bekamen, der neue Impfstoff unter die Haut gespritzt, ging die Menge an Gesamtcholesterin um etwa die Hälfte zurück. Wie die Forscher in der Fachzeitschrift European Heart Journal berichten, nahmen Fettablagerungen und Schäden der Blutgefäße um rund zwei Drittel ab. Auch Biomarker, die auf eine Entzündung der Blutgefäße hindeuten, gingen um 21 bis 28 Prozent zurück. Darüber hinaus behielten die Antikörper über die gesamte Studienperiode ihre Funktion und ihre Konzentration war auch am Ende der Studie noch hoch.
Sollten sich die Ergebnisse erfolgreich auf Menschen übertragen lassen, könnte es bedeuten, dass die Antikörper auch Monate nach einer ersten Injektion noch vorhanden sein könnten. Dann bestünde die Hoffnung auf eine lang wirksame Therapie, die nach einer ersten Impfung nur eine jährliche Auffrischung benötige, so die Forscher. Monoklonale Antikörper zählen zu den neuesten Medikamenten, die schon jetzt effektiv zur Senkung des Cholesterinspiegels eingesetzt werden. Ihre Wirkung ist allerdings nur kurzlebig, so dass sie häufiger eingesetzt werden müssen, was die Behandlung teuer und aufwändig macht.
HH