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14.03.2023
Wie stark ein Impfstoff schützt, hängt möglicherweise davon ab, ob man genügend Schlaf bekommt: Wer in den Nächten vor und nach der Impfung weniger als sechs Stunden schläft, bildet weniger Antikörper, zeigt eine neue Meta-Analyse in der Fachzeitschrift „Current Biology“.
In der Meta-Analyse wurden Antikörperreaktionen auf Impfungen gegen Grippe und Hepatitis analysiert und auf Zusammenhänge mit der Schlafdauer untersucht. Es zeigte sich sehr deutlich, dass weniger als sechs Stunden Schlaf pro Nacht um den Zeitpunkt der Impfung herum mit einer geringeren Antikörperproduktion verbunden war. Erwachsenen werden zwischen sieben und neun Stunden Schlaf empfohlen.
Die Antikörperreaktion war bei Personen mit kurzem Schlaf so stark verringert, dass sie dem Rückgang der Antikörper gegen Covid-19 zwei Monate nach der Impfung mit RNA-Impfstoffen ähnelte. Obwohl ausreichende Daten zur Covid-19-Impfung nicht verfügbar waren, halten die Forschenden es für wahrscheinlich, dass sich durch ausreichend Schlaf auch die Reaktion auf die Covid-19-Impfung verbessern lassen könnte.
„Wir haben schon vorher festgestellt, dass kognitive Verhaltenstherapie und Achtsamkeitsübungen Schlaflosigkeit nachhaltig verbessern und auch verschiedene Aspekte der Immunität normalisieren. Allerdings ist noch nicht bekannt, ob die Behandlung von Schlaflosigkeit Impfreaktionen verstärken kann“, sagte Dr. Michael Irwin von der Universität Kalifornien in Los Angeles.
Quelle: DOI 10.1016/j.cub.2023.02.017